Mentalität und Leidenschaft RB Leipzig besteht Charaktertest von Belgrad
"Dieses Spiel kann uns einen Schub geben", glaubt RB Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem Sieg bei Roter Stern. Sein Team bestand die Prüfung im "Marakana von Belgrad". Doch es bleiben Baustellen.
Dieser Sieg war wichtig für die Leipziger Rasenballer. Wichtig für das eigene Selbstvertrauen nach zuletzt zwei Niederlagen. Wichtig für die eigenen Champions-League-Ansprüche. Und sogar vorentscheidend für das Überwintern in der Königsklasse. Entsprechend glücklich waren die Leipziger. "Es ist geil", freute sich nach dem 2:1-Sieg bei Roter Stern Belgrad etwa Emil Forsberg.
Viererkette bringt Sicherheit – und Dominanz
Der Schwede durfte in Serbien als Kapitän auflaufen und lobte sein Team nach dem Spiel: "Ich bin sehr stolz." Trainer Marco Rose sagte nach einer umkämpften und engen zweiten Halbzeit erleichtert: "Jetzt bin ich erstmal befreit." RB zeigte im "Hexenkessel" von Belgrad vor allem in der ersten Halbzeit einen abgeklärten und offensiv beeindruckenden Auftritt. Rose stellte die Abwehr von Dreier- wieder auf Viererkette um, die Leipziger hatten dadurch mehr Zugriff, bestimmten von Beginn an Tempo und Geschehen.
Rose: "Müssen sauberer sein"
Dem frühen Tor von Xavi (8.) hätten noch in der ersten Hälfte weitere folgen können, ja müssen. Doch RB ließ auch beste Chancen liegen, konnte 17:2 Torschüsse – darunter fünf Hochkaräter – nicht in Tore ummünzen. So war nach dem Spiel neben der Freude über den Achtelfinal-Einzug in der Champions League die Chancenverwertung das bestimmende Thema: "Wir haben Sachen gesehen, die wir besser machen können. Wir müssen sauberer sein", erklärte Rose.
"Man of the Match" Openda: "Das ist zu wenig"
"Wir hatten viele Chancen, aber nur zwei Tore gemacht. Das ist zu wenig", ergänzte Lois Openda, der vor der Pause selbst zwei Großchancen liegen ließ und sich ärgerte: "Normalerweise mache ich diese Tore. Das nächste Mal, versuche ich das Spiel zeitiger zu entscheiden."
Weil Belgrad in der zweiten Pause umstellte und über die Flügel mehr Zugriff aufs Spiel bekam, mussten die Leipziger lange zittern. Selbst nach dem 2:0 durch Openda (77.), der zudem zum "Spieler des Spiels" gewählt wurde, kam keine Ruhe rein. Nach dem 1:2-Anschluss durch ein RB-Eigentor musste Keeper Janis Blaswich noch zweimal mit Glanzparaden den Sieg sichern. "Hintenraus brauchten wir dann echt nochmal einen Torhüter. Wir haben einen großen Kampf geliefert", so Rose.
Forsberg: "Alles war einfach geil"
Und das, so Forsberg, könnte die wichtigste Erkenntnis des Spiels sein: "In solchen Situationen kommt es auf Leidenschaft und Mentalität an. Und das haben wir jetzt." Während RB in der Vergangenheit bei großer Kulisse Spiele in gegnerischen Europapokal-Stadien regelmäßig hergab, konnten die Leipziger die Stimmung diesmal für sich nutzen: "Alles war einfach geil. Regen, Stimmung und ein Kampfsieg", lachte Forsberg. Für Rose ein Charaktertest, der seinem Team "für die nächsten Wochen einen Schub geben" kann.