Fußball | FSA-Pokal "Ausgleichende Gerechtigkeit" - Halberstadt hofft auf Pokal-Revanche gegen HFC
Vor wenigen Monaten holte sich der HFC nach einem Krimi den Landespokal gegen Halberstadt. Jetzt treffen beide Teams bereits im Achtelfinale aufeinander. Und der Außenseiter hat sich etwas vorgenommen.
Gerade einmal fünf Monate ist es her, da schnupperte Germania Halberstadt gegen den Großen Halleschen FC an der Überraschung. Im Pokalfinale des Landespokals Sachsen-Anhalt zwang Oberligist VfB den damaligen Drittligisten HFC in die Verlängerung und musste sich erst nach 120 Minuten 2:4 geschlagen geben.
VfB-Trainer Rost: "Es tat brutal weh"
Am Mittwoch (30. Oktober 2024, 18.30 Uhr, im Live-Ticker) kommt es nun zur Neuauflage. Wieder im FSA-Pokal, aber diesmal in Halberstadt und im Achtelfinale. "Es hat brutal weh getan", blickt VfB-Trainer Manuel Rost noch einmal auf die Finalniederlage im Mai zurück. "Dass wir am Ende so tragisch verlieren, hat etwas mit uns gemacht. Mit der Erfahrung, aber auch im Umgang mit so einem Spiel. Jetzt haben wir die Chance, eine ausgleichende Gerechtigkeit herzustellen", blickt er auf das Flutlichtspiel am Mittwoch im eigenen Stadion voraus.
Halberstadt ein Jahr zu Hause ungeschlagen
Seit mehr als einem Jahr sind die Halberstädter im Friedensstadion ungeschlagen. "Diese Energie wollen wir mitnehmen. Man spürt im Umfeld eine große Vorfreude", so der Coach des Tabellen-Sechsten der NOFV Oberliga Süd. Im Duell mit dem Regionalliga-Zweiten aus Halle erwartet der 35-Jährige "einen HFC, der sich stabilisiert hat. Die Jungs werden mit Selbstvertrauen anreisen." Stärken beim höherklassigen Kontrahenten, der im Sommer einen großen Umbruch erlebte und mit Neu-Trainer Mark Zimmermann anreist, sieht Rost "vor allem in Standardsituationen. Sie wissen gut zu verteidigen, sind gleichzeitig im letzten Drittel aber auch effizient mit ihren Torchancen."
Halberstadt selbstbewusst - "Wollen den Ball"
Unter Rost hat Halberstadt einen Fußball "mit dem Anspruch, mit dem Ball Lösungen zu finden. Wir wollen den Ball". Dieser Weg soll die Domstädter "mittelfristig zurück in die Regionalliga führen." Und auch gegen Halle will der VfB mit einer gewissen Dominanz auftreten: "Wir brauchen Mut", gibt Rost die Richtung vor: "Wir wollen im Spiel mit dem Ball unser Spiel aufziehen und wir wollen im Spiel gegen den Ball eine gewisse Intensität an den Tag legen, damit wir schnellstmöglich den Ball wiederbekommen."
Verletzungspech bei Halberstadt und bei Halle
Allerdings geht die Germania mit Verletzungssorgen in die Partie. Zuletzt in der Oberliga hatte Rost teilweise nur auf 13 gesunde Spieler. "Wir haben Verletzungspech und eine dünne Personaldecke." Trotzdem gewann der VfB drei der letzten vier Spiele in der Liga. "Das gibt uns Orientierung und Selbstvertrauen, dass wir uns aufeinander verlassen können."
Mit Verletzungspech reist auch der HFC an: Zuletzt im Heimspiel gegen Meuselwitz (2:1) musste HFC-Coach Zimmermann sieben Spieler ersetzen. Dennoch verloren die Hallenser nur eins der letzten sechs Spiele und sind ärgster Verfolger von Regionalliga-Spitzenreiter Lok Leipzig.
Hoffnung auf 2.000 Fans
Halberstadt-Coach Rost hofft im Duell gegen Halle auf einen würdigen Rahmen: "Ich hoffe auf eine volle Hütte. Gut wäre, wenn über 1.500 Zuschauer kommen. Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich mir 2.000 wünschen."
Letztes Duell in Halberstadt gewinnt Außenseiter
Bereits zum siebten Mal kommt es im Landespokal von Sachsen-Anhalt zum Duell zwischen Germania Halberstadt und dem Halleschen FC. Beim letzten HFC-Gastspiel im Halberstädter Friedensstadion waren es im Februar 2020 nur 735 Fans. Die sahen aber eine Pokalüberraschung, mit 2:1 nach Verlängerung und zwei Toren des jetzigen Jenaers Elias Löder warf die Germania den HFC im Pokal-Viertelfinale raus. "Das klingt doch nach einem guten Omen. Das nehme ich mal so mit", hofft VfB-Trainer Rost auf eine erneute Überraschung am Mittwoch.
Im Viertelfinale wartet Verbandsligist Dölau
Der Viertelfinal-Gegner von Halberstadt oder dem Halleschen FC steht übrigens schon fest. Der Achtelfinal-Sieger wird am 16. November bei Verbandsligist SV Blau-Weiß Dölau um den Einzug ins Halbfinale spielen.
Dirk Hofmeister