Trainer Almedin Civa, Lok Leipzig

Fußball | Regionalliga Lok Leipzig stellt Trainer Almedin Civa frei

Stand: 19.02.2024 10:40 Uhr

Die deftige Klatsche am Wochenende gegen Greifswald war zu viel: Der ohnehin kriselnde 1. FC Lok Leipzig hat sich nach dreieinhalb Jahren von Cheftrainer und Sportdirektor Almedin Civa getrennt.

Nächster Paukenschlag beim 1. FC Lok Leipzig: Nachdem in der vergangenen Woche das Präsidium um Torsten Kracht abberufen wurde, hat der Regionalligist auch auf die anhaltende sportliche Talfahrt reagiert und die Freistellung von Cheftrainer und Sportdirektor Almedin Civa bekanntgegeben.

"Situation für niemanden zufriedenstellend"

Die Entscheidung wurde gemeinsam vom neuen Präsidium, der Geschäftsführung und Civa getroffen und ist auf die momentane sportliche Situation zurückzuführen, begründete der Regionalligist die Personalie in einer Pressemitteilung am Montag (19.02.2024): "Leider ist die momentane sportliche Situation für niemanden zufriedenstellend. Trotz aller Bemühungen ist es nicht gelungen, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen."

Das Mannschaftstraining wird vorerst von Co-Trainer Robin Hintz und Torwarttrainer Tomislav Piplica übernommen. Lok Leipzig trifft an diesem Freitag (23.02.2024) ausgerechnet auf den SV Babelsberg, wo Civa selbst Spieler und später Trainer war. Sein Vertrag in Leipzig war noch bis Sommer 2025 datiert.

Zwei Sachsenpokal-Siege unter Civa

Civa war im Sommer 2020 nach Leipzig gekommen und hatte den Verein nach dem knapp verpassten Aufstieg in die 3. Liga sportlich neu aufgestellt. Gleich in seiner ersten Saison etablierte er die Blau-Gelben im oberen Tabellendrittel und zog durch den Triumph im Sachsenpokal in die erste Runde des lukrativen DFB-Pokals ein (0:3 gegen Bayer Leverkusen).

Djamal Ziane gibt Trainer und Sportdirektor Almedin Civa eine Bierdusche

Gute Zeiten mit viel Grund zur Freude: Djamal Ziane gibt Almedin Civa eine Bierdusche nach dem Gewinn des Sachsenpokals.

In der vergangenen Saison spielte Lok unter Civa zeitweise sogar um die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost mit und gewann zum zweiten Mal den Sachsenpokal, in dessen Folge man mit Eintracht Frankfurt erneut ein Bundesliga-Schwergewicht im heimischen Bruno-Plache-Stadion empfangen konnte (0:7).

Lok kämpft gegen den Abstieg

In der aktuellen Saison blieben die Ergebnisse allerdings aus. Nach vielversprechendem Saisonstart blieben die Probstheidaer zwischenzeitlich sieben Spiele ohne Sieg und schlitterten in eine veritable Krise. Auch im Hintergrund rumorte es, nachdem der damalige Präsident Kracht Civa öffentlich kritisiert hatte. Dessen erst jüngst vollzogene Demission konnte den 51-Jährigen allerdings nicht im Sattel halten.

Nach der klaren Pleite am Sonntag in Greifswald, durch die Lok tiefer in den Abstiegsstrudel gerät, zog der Verein nun die Reißleine. "Insbesondere die Art und Weise der jüngsten Niederlage gegen den Greifswalder FC hat zu der Entscheidung geführt, Almedin Civa von seinen Aufgaben zu entbinden", teilte Lok mit.

Gegen Greifswald hatten der Traditionsverein zu keinem Zeitpunkt einen Stich gesehen und einen erschreckend schwachen Auftritt abgeliefert. "So eine Leistung geht nicht. Man kann hier verlieren aber nicht so", urteilte auch Mittelfeldspieler Luca Sirch im Anschluss, nahm seinen Trainer aber in Schutz. "Es ist mir zu einfach, immer alles auf den Trainer zu schieben. Jeder selbst sollte sich jetzt hinterfragen"

Regionalliga: 1. FC Lok Leipzig sieht in Greifswald keinen Stich

Lok dankt Civa für "unermüdlichen Einsatz"

In erster Konsequenz musste nun allerdings Civa seinen Platz räumen. Leicht hatte man sich die Entscheidung mit Blick auf dessen Verdienste für den Verein aber nicht gemacht. So dankte Lok Civa "ausdrücklich für seinen unermüdlichen Einsatz, seine Hingabe und seine Leidenschaft" in den vergangenen Jahren. "Gemeinsam haben wir nicht nur die schwierige Corona-Zeit gemeistert, sondern auch attraktiven Fußball mit seiner Handschrift präsentieren können."

jsc