Robin Spreitzer 17, Grimma und Neuzugang Ryan Adigo 11, Lok Leipzig

Fußball | Sachsenpokal FC Grimma vor dem Kracher gegen Lok Leipzig zwischen Vorfreude und Frust

Stand: 15.04.2025 09:31 Uhr

In der Liga steuert Lok Leipzig dem Meistertitel schnurstracks entgegen und auch im Pokal fehlen nur noch zwei Siege zum großen Triumph. Allerdings muss Lok am FC Grimma vorbei - und das ging schon einmal fast schief.

Vor zwei Jahren rettete ein Torwart-Tor den 1. FC Lok Leipzig vor dem Pokal-Aus bei Underdog FC Grimma. Niclas Müller rammte den Ball im März 2023 in der Nachspielzeit nach einer Ecke mit dem Kopf zum 1:1 in die Maschen und sicherte Lok damit die Verlängerung. Dort setzte sich der Favorit schließlich durch und zog ins Halbfinale ein.

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Am Mittwoch (15. April, 17 Uhr im Livestream und Ticker bei SPORT IM OSTEN) kommt es zur Neuauflage. Im Sachsenpokal-Halbfinale trifft der Oberligist Grimma auf den Regionalliga-Überflieger. Anders als vor zwei Jahren ist Lok gefestigt, stabil und fokussiert. Trainer Jochen Seitz wird jeglichen Anflug von Überheblichkeit ausbremsen. Das Ziel ist das Finale und der Pokalsieg.

Grimma schaltete Plauen und Eilenburg aus

Oberligist Grimma steht erstmals seit 2001 wieder im Pokal-Halbfinale und will das Spiel einfach genießen. "Es ist ein absolutes Highlight, aber Priorität hat die Oberliga", macht Teammanager Tom Rietschel im Interview mit SPORT IM OSTEN klar. Die Kicker von der Mulde kämpfen in der Liga um den Klassenerhalt, haben sechs Punkte Vorsprung zum ersten Nichtabstiegsplatz und spielen nur eine durchwachsene Saison.

Die Glanzlichter setzte der FCG im Pokal: In der zweiten und dritten Runde schaltete Grimma mit dem VFC Plauen und dem FC Eilenburg zwei Regionalligisten aus. Danach hatte der Verein ganz viel Losglück. Im Achtelfinale wurde der FSV Oderwitz (Sachsenklasse) beim 7:1 überrannt, auch das Viertelfinale gegen Sachsenligist Motor Marienberg (7:0) war eine klare Sache.

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Riesiger Aufwand für Amateurverein

Als Belohnung kommt es nun zum Duell mit "Fast"-Meister Lok Leipzig. Eine schöne Sache. Eigentlich. Ein bisschen verärgert ist man in Grimma schon, denn im Rahmenspielplan war das Spiel für den 1. Mai angesetzt. Erst am 4. April - also zwölf Tage vor dem Anpfiff - folgte die Ansetzung für Mittwoch, 17 Uhr. Den 1. Mai lehnte die Polizei ab.

Der Amateurverein wirbelt seitdem, um die scharfen Bestimmungen zu erfüllen. Die Haupttribüne, wo die Gäste-Fans stehen, muss komplett mit Bauzaun verriegelt werden, damit kein Fan auf das Spielfeld gelangt. Die angeforderten 35 Security-Kräfte kosten allein 7.000 Euro. "Die Vorbereitungen laufen, im Stadion müssen nur noch Kleinigkeiten erledigt werden", so Rietschel.

René Behring Trainer FC Grimma li. und Matty Goldammer Rechtes Mittelfeld FC Grimma

FCG-Trainer René Behring nach dem Sieg gegen Eilenburg mit Mittelfeldmann Matty Goldammer. Grimma hofft gegen Lok auf ein kleines Pokalwunder.

"Wollen erbitterten Kampf liefern"

Der langjährige Teammanager hofft, dass es Grimma gelingt, "frei von der Leber" aufzuspielen und dem Favoriten einen "erbitterten Kampf zu liefern". "Wir wollen es Lok so schwer wie möglich machen", sagt er und macht sich dann wieder an die Arbeit. Es gibt noch viel zu tun bis zum Anpfiff.

Für einige Grimmaer ist es wahrscheinlich das letzte Spiel vor einer derart großen Kulisse. Allein das dürfte beflügeln - auch nach einem Acht-Stunden-Arbeitstag, den einige Spieler des Fünftligisten schon haben werden.

Livestream bei SPORT IM OSTEN

Wer kein Ticket ergattert, kann das Spiel im Livestream bei SPORT IM OSTEN verfolgen. Wir zeigen das Spiel im Web und in der App.

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