Mitte Trainer Volkan Uluc - Ted-Jonathan Tattermusch l. und Ken Martin Gipson rechts, Meuselwitz
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Fußball | Thüringenpokal Kein Trainereffekt bei Carl Zeiss Jena – Volkan Uluc setzt Premiere in den Sand

Stand: 23.03.2025 11:00 Uhr

Dieser Trainerwechsel vor dem wichtigsten Spiel der Saison ging mal richtig in die Hose. Und der neue, alte Coach Volkan Uluc wurde zudem gleich bei seinem ersten Einsatz beschädigt. Jetzt droht Jena ein großer Umbruch.

Von Ronny Eichhorn

Was auch immer sich die Verantwortlichen des FC Carl Zeiss Jena bei der vorzeitigen Entlassung von Henning Bürger am vergangenen Sonntag gedacht haben, es ging gründlich daneben. Nicht nur, dass der Zeitpunkt nach einem überlegenen Heimsieg und vor dem so wichtigen Pokalhalbfinale beim ZFC Meuselwitz (der ZFC siegte mit 1:0) ein denkbar ungünstiger war, übrigens vor allem auch für den nach neun Jahren zurückgeholten neuen Trainer Volkan Uluc.

Enttäuschung bei Carl Zeiss Jena: Volkan Uluc (mi.) mit zwei Spielern nach der Partie in Meuselwitz.

Enttäuschung bei Carl Zeiss Jena: Volkan Uluc (mi.) mit zwei Spielern nach der Partie in Meuselwitz.

Eine solche Unruhe vor dem wichtigsten Spiel auch in die Mannschaft zu bringen, war fahrlässig und kostet den FC Carl Zeiss Jena nicht nur den Thüringenpokal, sondern auch sicher eingeplante Einnahmen aus dem DFB-Pokal. Der Verlust für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Traditionsklub dürfte bei mindestens einer Viertelmillion Euro liegen.

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Jenaer Mannschaft wirkte verunsichert

Dass dieser von Jenas Verantwortlichen erhoffte Trainereffekt nicht eingetreten ist, bemerkte man auf der Glaserkuppe von der ersten Minute an. Ungewöhnlich viele Fehlpässe prägten das Jenaer Spiel und vorn hoffte man einfach nur, dass der wiedergenesene Elias Löder irgendwie den Ball im Tor unterbringt. Bezeichnend für diesen Samstagnachmittag war auch, dass die Meuselwitzer Gastgeber die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entschieden, sich in buchstäblich jeden Ball warfen – was man in einem Pokalhalbfinale erwarten darf – und sich schon deshalb diesen Einzug ins Endspiel verdienten. Das Bemühen des Titelverteidigers, der in den letzten fünf Jahren stets den Pokalsieg geholt hatte, war am Ende durchaus erkennbar. Aber insgesamt war es ein enttäuschender, uninspirierter Auftritt.

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Trainer Uluc: "Habe kein Verbrechen begangen ..."

Die "ärmste Sau" war am Ende der neue, alte Trainer. Der 55-jährige Volkan Uluc kam für viele völlig überraschend zu einem Comeback, nachdem er nach seiner Zeit in Jena zwischen Ende 2014 und Mitte 2016 bei seinen vielen Stationen nicht mehr mit großen Erfolgen glänzen konnte. Natürlich hat er das Angebot von Jena gern angenommen, noch dazu mit einem Vertrag bis 2027. Dass es bereits bei der Verpflichtung in den Netzwerken große Skepsis bei den eigenen Anhängern gab, ist nicht unverständlich. Warum man auf Uluc setzt, kann nur die Führung des Vereins um den neuen Sportdirektor und Uluc’s damaligen Co-Trainer Miroslav Jovic erklären. Wie groß der Druck aber ist, merkte man auf der Pressekonferenz nach dem Pokalspiel. Uluc bemerkte: "Klar wird man auch mal Häme bekommen. Aber ich habe kein Verbrechen begangen, ich bin Fußballtrainer, habe hier einen Job angenommen. Dann erwarte ich auch den Respekt, wie ich den auch entgegenbringe."

Vokan Uluc und Miroslav Jovic

Vokan Uluc und Miroslav Jovic

Größerer Aderlass droht beim FCC

Wie geht es nun weiter beim FC Carl Zeiss Jena? Die Saison ist nun endgültig gelaufen. Es steht weniger Geld zur Verfügung als gedacht, damit wird es sicher auch deutlich schwerer, die Topleute zu halten. Gerade Elias Löder wird kaum zu halten sein. Auch andere Stammspieler wie Joel Richter, Ted Tattermusch oder Alexander Prokopenko haben nur Arbeitspapiere bis zum Sommer. Bisher wurde nur mit Marcel Hoppe und Maxim Hessel verlängert. Erik Weinhauer hat noch Vertrag bis 2026, aber eine Klausel, den Verein im Sommer zu verlassen. Man muss sehen, ob der beste Torschütze der Jenaer bleiben wird oder der Verein gezwungen ist, ihn gegen eine fünfstellige Ablöse ziehen zu lassen.

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