Trotz Unterzahl Erzgebirge Aue verdient sich Heimsieg gegen Lübeck
Die Kaltschnäuzigkeit von Marcel Bär, ein bestens aufgelegter Martin Männel, der überragende Mirnes Pepic und ganz viel Leidenschaft bescherten Erzgebirge Aue einen absolut verdienten Heimsieg in Unterzahl gegen den VfB Lübeck.
Der FC Erzgebirge Aue hat die Auswärtspleite in Sandhausen vergessen lassen und den VfB Lübeck vor 6.219 Zuschauern auf heimischen Rasen mit 2:0 (1:0) bezwungen. Dabei ließ sich das Team von Trainer Pavel Dotchev auch von mehr als 30 Minuten in Unterzahl – Abwehrspieler Korbinian Burger sah in Hälfte zwei Rot nach einer Notbremse – nicht aufhalten und rückte mit nun 34 Punkten wieder in die obere Tabellenhälfte.
Männel hellwach – Jakob bedient Bär
Den Lübeckern war ihr durch sieben Punkte aus den vorherigen drei Spielen neu gewonnenes Selbstvertrauen zunächst anzumerken. Die Grün-Weißen begannen forsch und hätten den FCE bereits nach 82 Sekunden fast auf dem falschen Fuß erwischt. Anthony Barylla gab Marius Hauptmann nur Spalier, der zog über links auf die Grundlinie, legte in den Rückraum, von wo aus der aufgerückte Rechtsverteidiger Leon Sommer Aue-Keeper Martin Männel zum Glanzreflex am kurzen Pfosten zwang.
Aber auch die Veilchen fanden kurz darauf ins Spiel. Mirnes Pepic legte nach Omar Sijaric‘ Steckpass nur knapp links vorbei (5.). Etwas einfacher hatte es wenig später Torjäger Marcel Bär – Pepic schickte in einer Umschaltaktion den auffälligen Kilian Jakob in die Tiefe, der legte im richtigen Moment quer, damit Bär aus Nahdistanz sein zehntes Saisontor erzielen konnte (14.).
Aue-Verteidiger Linus Rosenlächer und die Kollegen ließen sich auch von Korbinian Burgers Platzverweise in der zweiten Halbzeit nicht aus dem Konzept bringen.
Lübeck fällt nach Burger-Notbremse nichts ein
Lübeck, soeben noch aggressiv und mutig, verlor in der Folge vollkommen den Faden. Aue wollte das nutzen und hatte Chancen zum zweiten Treffer. Jakob flankte gefühlvoll von halblinks, doch Boris Tashchy köpfte aus vollem Lauf unweit drüber (25.). Kurz darauf kratzte VfB-Schlussmann Philipp Klewin eine tückische Bogenlampe von Tim Danhof aus dem rechten Eck (27.). Erst nach Wiederanpfiff und einem Dreifachwechsel zur Pause sollte der VfB wieder aktiv an der Partie teilnehmen.
Robin Velasco verpasste in dieser VfB-Drangphase nach gutem Solo um Zentimeter den Ausgleich (53.). Auch Taffertshofers Volley aus spitzem Winkel fehlte nicht viel (55.). Nur 120 Sekunden darauf verstolperte Korbinian Burger als letzter Mann einen Rückpass, Velasco spritzte dazwischen und wurde vom Auer Innenverteidiger dann von den Beinen geholt – Platzverweis (57.). Drohte nun, alles zu kippen? Im Gegenteil. Die Minuten verrannen, der FCE fightete leidenschaftlich, während dem Aufsteiger nahezu überhaupt nichts mehr einfiel.
Mirnes Pepic machte kurz vor Schluss vom Elfmeterpunkt alles klar für Erzgebirge Aue.
Pepic eiskalt vom Punkt
Stattdessen blieben die Gastgeber mit Nadelstichen aus der zweiten Reihe gefährlich (Seitz 74., 83./Schikora 80.). Mit einem eiskalt verwandelten Elfmeter (89.) sicherte dann der überragende Pepic endgültig die drei Punkte. Joker Sean Seitz hatte den Strafstoß im Zweikampf mit Sommer herausgeholt. Zudem besaß das Dotchev-Team auch in der Nachspielzeit das Glück des Tüchtigen (Majetschak rettete per Kopf/90.+3) und einen weiteren Reflex von Männel (90.+4) auf seiner Seite.
mhe