Fußball | 3. Liga Hallescher FC vor "Endspiel" in Bielefeld
Es ist die womöglich letzte Chance auf den Klassenerhalt für den Halleschen FC: Mit einem Sieg am Samstag bei Arminia Bielefeld könnte das Team von Stefan Reisinger das rettende Ufer erreichen - und gleichzeitig den Gegner tief in den Abstiegssumpf ziehen.
Trotz der bitteren Niederlage am vergangenen Wochenende gegen die SpVgg Unterhaching ist der Glaube an den Klassenerhalt beim Halleschen FC vor dem Auswärtsspiel am Samstag gegen Arminia Bielefeld (14 Uhr live bei SPORT IM OSTEN im MDR FERNSEHEN und Stream) groß. Das hängt neben dem Auswärtstrend unter Stefan Reisinger auch mit der kniffligen Situation im Tabellenkeller zusammen.
Enge Konstellation im Abstiegskampf
Neben dem HFC kämpfen zwei Spieltage vor Saisonende noch zwei weitere Mannschaften um den Ligaverbleib: Waldhof Mannheim und Bielefeld. 1860 München ist nach seinem 1:0-Sieg am Freitagabend in Essen gerettet. Auf Schützenhilfe sind die Hallenser angesichts von zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nach wie vor angewiesen. Eine Niederlage der Mannheimer am Samstag gegen Sandhausen könnte die Sachsen-Anhalter bereits ans rettende Ufer spülen.
Platz | Mannschaft | Punkte | Tore | Restprogramm |
---|---|---|---|---|
15 | Arminia Bielefeld | 42 | -1 | Halle (H), 1860 München (A) |
16 | Waldhof Mannheim | 40 | -9 | Sandhausen (H), Aue (A) |
17 | Hallescher FC | 38 | -18 | Bielefeld (A), BVB II (H) |
Gegen Bielefeld müssen dafür in jedem Fall drei Punkte her. "Wir müssen keinen Hehl draus machen. Es ist ein Endspiel", blickte Abwehrspieler Brian Behrendt im Interview bei SPORT IM OSTEN voraus. "Die Marschroute ist klar. Wir fahren hin, um zu gewinnen." Für den 32-jährigen Winterneuzugang wird es eine emotionale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Zwischen 2015 und 2021 spielte Behrendt auf der Bielefelder Alm und stieg 2020 mit der Arminia in die Bundesliga auf.
Bielefeld unter Druck
Das Erfolgsrezept gegen seinen Ex-Verein klingt recht simpel: "Mutig antreten, hoch anlaufen und den Gegner stressen." Bielefeld hat selbst "genug Druck", weiß Behrendt. Aus den letzten fünf Spiele holte das Team von Trainer Michél Kniat nur einen Sieg. Zuletzt unterlag man Erzgebirge Aue knapp. Der Fokus geht beim HFC dennoch einzig und allein auf die eigenen Leistungen.
"Das Entscheidende ist, was wir auf den Platz bringen", betonte Halles Trainer Reisinger. Die enge Konstellation im Abstiegskampf ist ihm bewusst. Ebenso, dass man von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig ist. Hoffnung machen aber vor allem die Auftritte in den letzten Wochen. "Die Mannschaft hat vom ersten Moment an gut mitgezogen. Es ist eine Entwicklung zu sehen. Die Jungs sind heiß und willig. Jeder will spielen. Der Glaube ist immer noch da", führte der 42-Jährige aus.
HFC braucht "das Quäntchen Glück"
Auch gegen Unterhaching war sein Team über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, scheiterte letztlich allerdings an einer miserablen Chancenverwertung. Darauf habe man im Training unter der Woche einen Schwerpunkt gelegt, so Reisnger. "Das Quäntchen Glück" müsse man sich nun wieder erarbeiten."
Ähnliches gilt auch für die Arminia, wo am Samstag vor allem ein Akteur im Vordergrund stehen wird. Kapitän Fabian Klos wird zum letzten Mal in seiner Karriere bei einem Liga-Heimspiel auf dem Platz stehen. Dem Bielefelder Urgestein zu Ehren (seit 2011 im Verein) wird die Mannschaft sogar mit einem Sondertrikot auflaufen. Reisinger warnte vor allem vor der "ungemeinen Präsenz und Kopfballstärke" des Angreifers. Gleichzeitig verfüge die Arminia mit Merveille Biankadi, Mael Corboz oder Christopher Lannert über weitere "individuell starke Spieler" im Mittelfeld.
jsc