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Fußball | 3. Liga Erzgebirge Aue: Wird die Mini-Serie gegen Essen auch ohne Dotchev ausgebaut?

Stand: 10.11.2024 09:04 Uhr

Erzgebirge Aue ist in der Liga wieder in ruhigeres Fahrwasser gekommen. Nach vier Niederlagen am Stück gab es zuletzt einen Sieg und ein Remis. Gegen Rot-Weiss Essen (Sonntag, 11. November, ab 16:30 Uhr im Liveticker und Audiostream) soll dieser kleine Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Der Trainer wird dabei aber nicht an der Seitenlinie stehen.

Was doch knapp zwei Wochen alles ändern können. Im Lößnitztal etwa war die Stimmung nach dem 1:3 gegen Cottbus, der vierten Niederlage in der Liga am Stück kurz vor dem Nullpunkt. Egal, was die Mannschaft in dieser Phase versuchte, es wollte nicht klappen mit einem Sieg. "Wir treiben sehr viel Aufwand, aber es kommt zu wenig dabei raus", lautete das Fazit von FCE-Trainer Pavel Dotchev damals. Und auch das Quäntchen Glück fehlte seinem Team.

Dotchev muss auf die Tribüne

Einen knappen 1:0-Sieg in Stuttgart und eine unglückliche Punkteteilung gegen Saarbrücken später sieht die Welt nun schon wieder ein wenig besser aus. "Wir haben eine gute Stimmung in der Mannschaft", erklärte Aues Übungsleiter auf der Pressekonferenz am Freitag (8. November). Für ihn selbst ist die Partie dieses Mal etwas spezieller, schließlich wird er gegen Essen nicht am Seitenrand stehen. Der Grund ist die vierte Gelbe Karte, die er sich beim Remis am vergangenen Wochenende abgeholt hatte.

Einfluss auf die Trainingswoche hatte dies aber nicht: "Es ist eine ganz normale Vorbereitung wie bei jedem anderen Spiel. Auch unmittelbar vor dem Spiel habe ich die Möglichkeit mit der Mannschaft die Besprechung zu machen", erklärte der 59-Jährige. Abgesehen von den letzten 30 Minuten vor dem Spiel und der Halbzeit sei "alles normal". Für Dotchev ist die Situation nicht unbekannt, auch in der Vorsaison musste er beim Spiel gegen seinen Ex-Klub MSV Duisburg von der Tribüne aus zuschauen. Die Verantwortung während des Spiels liegt damit bei Jörg Emmerich, der "ganz genau weiß, was Sache ist" und "situativ" die richtigen Entscheidungen treffen werde, so Dotchev.

Erzgebirge Aue nur Remis gegen den 1. FC Saarbrücken

Essen "hochmotiviert und ambitioniert"

Trotz der jüngsten Verbesserungen läuft bei Aue längst noch lange nicht alles nach Wunsch. Vor allem das Verhalten und die Spielgestaltung nach einer eigenen Führung kritisierte der FCE-Chefcoach: "Wir haben den Denkfehler, dass wir dann Spielkontrolle herstellen müssen. Aber wir interpretieren das falsch und spielen immer wieder nach hinten. Der Gegner wird eingeladen, uns hoch zu pressen. Wir haben aber keine Spielkultur für lange Bälle." Dotchev sieht darin noch fehlendes Selbstvertrauen bei seinem Team nach der Negativserie zuvor.

FCE-Coach Dotchev über Spielweise: "Uns fehlt das Selbstvertrauen"

Mit Essen erwartet er einen "sehr, sehr schweren Gegner. Sie sind hochmotiviert und ambitioniert". Nach dem Sieg gegen Cottbus haben die Rot-Weissen eine "breite Brust". Er erwartet, dass RWE ähnlich wie gegen Energie defensiv sehr kompakt stehen und dann mittels Konter sein Glück versuchen wird. Also müsse sein Team das Spiel machen und geduldig sein.

Personell wird Dotchev gegen den aktuellen Tabellen-15. auf die aus den letzten Spielen gewohnten Kräfte zurückgreifen können. Niemand ist zum Lazarett dazugestoßen, aber auch keiner der (Langzeit-)Verletzten ist eine Option für einen Einsatz. Immerhin wird Nico Vukancic nach seinem Außenbandriss wieder mit dem Team trainieren, alles Weitere käme aber zu früh.

Direkter Vergleich: Aue leicht vorne

Das Aufeinandertreffen im Erzgebirgsstadion am Sonntag wird das 15. Pflichtspiel der beiden Teams sein. Nach der ersten Partie im Sommer 2000 in der damaligen Regionalliga Nord gab es sieben Jahre lang jedes Jahr mindestens ein Duell. Nach Essens Abstieg aus der 2. Bundesliga 2007 und dem anschließenden Sturz in die fünftklassige NRW-Liga 2010 nach Insolvenz dauerte es aber 15 Jahre, bis sich FCE und RWE mal wieder in einem Punktspiel gegenüberstanden. Aue hat von den bisherigen 14 Spielen sechs gewonnen, Essen vier. Ebenso häufig wurden die Punkte geteilt. Weiteres gutes Omen für die Erzgebirger: Die beiden bisherigen Heimspiele in der 3. Liga gegen Rot-Weiss hat Aue für sich entschieden.

rac