Martijn Kaars 1. FC Magdeburg

Fußball | DFB-Pokal Ein Kaars allein reicht nicht – 1. FC Magdeburg nach Pokal-Aus auf Fehlersuche

Stand: 20.08.2024 08:30 Uhr

Das Pokal-Aus bei Viertligist Kickers Offenbach sorgt für lange Gesichter beim 1. FC Magdeburg. Zum einen, weil dem Verein damit viel Geld flöten geht. Zum anderem, weil der gelungene Saisonstart nun eine erste Delle hat. Dabei wurden auch Probleme deutlich.

Martijn Kaars hat dem 1. FC Magdeburg einen (fast) perfekten Saisonstart beschert. Der Neuzugang vom niederländischen Zweitligisten Helmond Sport hat das Tor-Gen im Blut und ist mit drei Toren in drei Pflichtspielen durchgestartet. Während sein Doppelpack gegen Eintracht Braunschweig für den 3:1-Auswärtssieg reichte, nutzte der Treffer im DFB-Pokal bei Underdog und Außenseiter Kickers Offenbach am Montagabend wenig. Der favorisierte Zweitligist flog nach einer verdienten 1:2-Niederlage schon in der ersten Runde raus.

FCM zu harmlos und nachlässig

Die überraschende Pleite deckte die Magdeburger Probleme schonungslos auf: Es fehlte auf dem Weg Richtung Tor an Zielstrebigkeit und in der Defensive wurde wie schon in der Liga phasenweise nachlässig verteidigt. "Wir haben ein Standard-Gegentor gefressen und beim zweiten Gegentor verteidigten wir nicht gut. Am Ende haben die klaren Torchancen für uns gefehlt", monierte FCM-Kapitän Dominik Reimann nach dem Pokal-Aus.

"Haben uns nicht die klaren Chancen herausgespielt"

Einzig, wenn Kaars seine Füße im Spiel hatte, wurde es gefährlich. Um ein Haar hätte der 25-Jährige das Spiel in der Anfangsphase in die richtigen Bahnen gelenkt, doch sein Schuss aus 17 Metern strich knapp am Pfosten vorbei. Weitere Topszenen verbuchten die Magdeburger, die zwar Spielkontrolle hatten, aber keinen Druck aufbauten, nicht. Dabei wollte Titz vor allem eins: "Keine Atmosphäre und Euphorie aufkommen lassen."

Unser Spieler zieht den Kopf ein, anstatt den Ball wegzuköpfen. Christian Titz über Jean Hugone |

Was passiert, wenn knapp 17.000 Fans im Hexenkessel am Bieberer Berg in Wallung geraten, bekam der FCM zu spüren, als ein Anfängerfehler den Gastgebern das 1:0 durch den Ex-Auer Alexander Sorge ermöglichte. "Unser Spieler zieht den Kopf ein, anstatt den Ball wegzuköpfen. Das war so klar und darf so nicht passieren", ärgerte sich Titz über den Bock seines Innenverteidigers Jean Hugonet, der nach einer Freistoß-Eingabe unter dem Ball durchsegelte und erst gar nicht nach oben sprang.

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Kaars trifft - FCM "schläft" weiter

Als Mittelstürmer Kaars nach dem Wechsel nach feinem Pass des eingewechselten Tatsuya Ito das 1:1 gelang, dachten sich wohl auch die mitgereisten FCM-Fans: "Jetzt läufst". Aber: Pustekuchen! Der FCM schaffte es nur kurz, die Schlagzahl hochzuhalten und blieb vor dem Tor zu harmlos. In der Defensive "gönnte" sich der FCM wie schon in den beiden Ligaspielen gegen Braunschweig (3:1) und Elversberg (0:0) seine Auszeiten und ermöglichte Offenbach Chancen. So fiel auch das entscheidende 2:1 zu einfach. Magdeburg war in Überzahl, doch weil Daniel Heber das Abseits aufhob, landete ein Steckpass bei Marc Wachs, der am Fünfer den freien Valdrin Mustafa bediente.

Während Offenbach die Pokal-Überraschung feierte, musste Magdeburg die Segel streichen. Zuvor waren bereits Erzgebirge Aue und der Hallesche FC gegen die Bundesligisten Gladbach und St. Pauli ausgeschieden. Regionalligist FC Carl Zeiss Jena trifft wegen des Supercups erst am 28. August auf Titelverteidiger Bayer Leverkusen, hofft dabei auf die Sensation und will wie RB Leipzig und Dynamo Dresden in die zweite Pokalrunde einziehen.

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