Gemeinsames Foto vor dem Spiel Hallescher FC - 1.FC Lok Leipzig

Fußball | Regionalliga Drei Nordost-Klubs beantragen Drittliga-Lizenz

Stand: 03.03.2025 09:57 Uhr

Drei Klubs aus der Regionalliga Nordost wollen die Drittliga-Lizenz. Tabellenführer Lok Leipzig steht bei einem Aufstieg aber noch vor großen wirtschaftlichen Hürden. Die Fans sollen helfen.

Regionalliga-Nordost-Spitzenreiter 1. FC Lok Leipzig hat den nächsten Schritt Richtung Drittliga-Aufstieg gemacht. Nicht sportlich, die 1:2-Niederlage vom Freitag beim FSV Zwickau schmerzt noch immer – diesmal wirtschaftlich: Die Probstheidaer haben die Drittliga-Lizenz beantragt.

Bis Freitag mussten die Unterlagen beim DFB sein

Wie die Leipziger am Montag (3. März 2025) mitteilten, wurden am vergangenen Freitag (28. Februar 2025) die Zulassungsunterlagen für die 3. Profiliga eingereicht. Wie Lok weiter mitteilte, hat der Deutsche Fußball-Bund den Erhalt der Unterlagen bereits bestätigt.

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Das Team von Lok-Trainer Seitz führt die Regionaslliga-Tabelle im Nordosten an.

Neben Lok haben auch der Regionalliga-Zweite Hallescher FC, sowie der Dritte Carl Zeiss Jena, die Drittliga-Unterlagen eingereicht. Lok führt in der Regionalliga Nordost nach 24 Spielen mit 56 Punkten die Tabelle an. Verfolger HFC hat ein Spiel weniger und neun Punkte Rückstand. Jena hat drei Spiele weniger und 20 Punkte Rückstand. Auf Nachfrage von SPORT IM OSTEN teilte der FCC mit, dass sich die Beantragung der Lizenz trotz des großen Rückstandes auf Lok angeboten habe, weil der FC Carl Zeiss für das Bundesliga-Frauen-Team ohnehin die Lizenzunterlagen für die 1. Bundesliga zusammenstellen muss.

Erfurt und Zwickau verzichten auf Antrag

Die Drittliga-Lizenz nicht beantragt haben der Regionalliga-Vierte und -Fünfte, FC Rot-Weiß Erfurt und FSV Zwickau. Was wiederum neben dem großen Rückstand in der Tabelle auch wirtschaftlich Sinn macht. Allein die Antragstellung kostet aufgrund verschiedener Kosten u.a. für Anwälte und Wirtschaftsprüfer mehrere zehntausend Euro.

Lok muss nachrüsten: Rasenheizung fehlt noch

Für Lok wird der Weg in den Profifußball selbst bei einem Staffelsieg steinig. Das liegt einerseits an den sportlichen Hürden: Der Nordost-Meister muss in den Aufstiegsspielen gegen den Gewinner der Regionalliga Nord ran, das ist nach aktuellem Stand der TSV Havelse. Und andererseits muss Lok noch einige wirtschaftliche Hürden überspringen. So fordert der DFB als Spielvoraussetzung in der 3. Liga eine Rasenheizung. Diese kostet etwa 1,5 Millionen Euro.

Bruno-Plache-Stadion, Heimstatt des 1.FC Lokomotive Leipzig. Leere, beleuchtete Tribüne zur blauen Stunde.

Lok muss das Stadion bei einem Aufstieg nachrüsten.

Lok startet "Projekt 3. Liga" und bittet Fans um Geld

Um das Geld aufzutreiben, bittet Lok seine Fans um Unterstützung. "Wir haben seit vielen Jahren jetzt erstmals wieder die Gelegenheit, in den bundesdeutschen Fußball zurückzukehren", erklärt Lok-Geschäftsführer Martin Mieth in der Lok-Mitteilung. Und wendet sich dann an die Fans: "Ich appelliere daher an alle, die es gut mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig meinen: Lasst uns diese Chance nutzen, sie ist jetzt da, nicht morgen, nicht übermorgen, sie ist jetzt da!"

Lok Leipzig wird Drittliga-Lizenz beantragen

Unter der Überschrift "Projekt 3. Liga" sammelt Lok Geld auf einem Treuhandkonto. Mit dem Geld sollen verschiedene Maßnahmen realisiert werden, darunter der Einbau der Rasenheizung sowie weiterer infrastrukturelle Notwendigkeiten.

Ärger und Trauer nach dem Eigentor von Fabian Guderitz (Torwart Lok Leipzig, Rückennummer 32) (Mitte).

Lok verpasste 2020 den Aufstieg in die 3. Liga gegen Verl.

Zuletzt hatte Lok im Jahr 2020 die Chance auf den Drittliga-Aufstieg. Damals mussten die Probstheidaer gegen den SC Verl ran. Nach einem 2:2 im Hinspiel in Leipzig und einem 1:1 im Rückspiel im Ausweichstadion in Bielefeld verpasste Lok die 3. Liga - durch die damals noch geltende Auswärtstorregel und obwohl Lok keines der beiden Spiele verloren hatte.

Dirk Hofmeister/pm