Fußball | Regionalliga Chemie Leipzig feuert Trainer Miroslav Jagatic
Platz 14 in der Regionalliga und bereits neun Saisonniederlagen waren zu viel: Die BSG Chemie Leipzig hat Coach Miroslav Jagatic freigestellt.
Wie die Leutzscher am Mittwochabend (18. Dezember 2024) mitteilten, "gehen die BSG Chemie Leipzig und Miroslav Jagatic fortan getrennte Wege." In einer Pressemitteilung verkündete der Verein: "Der 48-Jährige wird mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Cheftrainer der Regionalligamannschaft freigestellt. Damit reagieren die Chemiker auf die jüngere sportliche Entwicklung."
Bergner: "Keine Schnellschüsse"
Einen Nachfolger für den nun freigestellten Coach benannte Chemie noch nicht. In der Mitteilung wird der neue Chemie-Sportchef David Bergner so zitiert: "Gemeinsam sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es auf der Trainerposition einer Änderung bedarf. Die Messlatte in puncto Fachkompetenz und Identifikationsbereitschaft hängt durch Miros Wirken für einen Nachfolger natürlich hoch, aber wir sind zuversichtlich, dass wir einen Trainer finden werden, der zu Chemie passt." Man wolle aber "keine Schnellschüsse. Falls nötig, werden wir eine Interimslösung finden." Chemie-Manager Uwe Thomas sagte, man sei "nach gründlicher Analyse aber zu dem Schluss gekommen, dass die Mannschaft in dieser Situation neue Impulse benötigt – auch auf der Trainerposition."
Miroslav Jagatic war fast echs Jahre Chemie-Trainer
Jagatic: 187 Spiele und fast sechs Jahre Chemie
Jagatic betreute Chemie seit Januar 2019 und in 187 Spielen. In den fast sechs Jahren als Chemie-Trainer hatte er einen Punkteschnitt von 1,52. Der Coach führte den damaligen Oberligisten in seiner ersten Saison zurück in die Regionalliga, wo die BSG in den vergangenen vier Jahren eine einstelligen Tabellenplatz erreichte. Bei der besten Platzierung wurde Chemie in der - coronabedingt abgebrochenen - Saison 2020/2021 Dritter.
Schon länger Unruhe im Verein
Bei den "Chemikern" hatte es in den vergangene Wochen an mehreren Ecken rumort. Neben der unbefriedigenden sportlichen Situation hatte der Rücktritt von drei Aufsichtsräten für Unruhe im Verein gesorgt. Um die Leutzscher in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, hatte eine Quadriga 2.0 um Uwe Thomas, David Bergner, Daniel Heinze und Frank Engel die Sportliche Leitung des Vereins übernommen. Bei einem öffentlichen Auftritt Anfang Dezember hatte das Führungsquartett ein Bekenntnis zu Jagatic vermieden. Schließlich trat vor wenigen Tagen Chemie-Vorstandschef Frank Kühne zurück.
dh/pm