Fußball | Sachsenpokal Budissa Bautzen und der "Alles-ist-möglich-Samstag" gegen Lok Leipzig
Der Tabellenvorletzte aus der Oberliga Süd trifft auf den Spitzenreiter der Regionalliga – das sollte eigentlich eine klare Sache sein. Im Achtelfinale des Sachsenpokals hofft am Samstag aber der "Underdog" – und der hat auch einige Argumente.
Budissa Bautzen gegen Lok Leipzig im Sachsenpokal – da war doch was? Richtig. Ziemlich genau drei Jahre ist es her, da warf der Oberligist aus der Oberlausitz den Favoriten aus der Regionalliga aus dem Pokal. Da wurde im Bautzner Stadion Müllerwiese der "Alles-ist-möglich-Samstag ausgerufen", wie sich Budissa-Verteidiger Jannik Käppler erinnert. Bautzen gewann 2:0 und zog ins Sachsenpokal-Achtelfinale ein.
Käppler: "Werden uns nicht verstecken"
In der aktuellen Saison steht Bautzen bereits im Achtelfinale, am Samstag (16. November, 15 Uhr im Livestream und MDR FERNSEHEN) soll sich die Geschichte wiederholen. "Die Stimmung ist gut in der Mannschaft", berichtet Käppler und verspricht: "Wir werden uns nicht verstecken, werden nach Schwachstellen bei Lok suchen. Die individuelle Klasse ist bei Lok. Wir müssen über das Team kommen."
Mehr als 1.000 Fans erwartet
Rund 1.200 Fans werden am Samstag auf der Müllerwiese erwartet. Die Mehrheit wird der Budissa die Daumen drücken. Regionalliga-Spitzenreiter Lok kassierte vergangene Woche beim 0:2 gegen den Chemnitzer FC die erste Saisonniederlage. Trotz dieser Heimniederlage glaubt Käppler an eine "breite Brust" beim Gegner. "Lok wird als Favorit auf die Müllerwiese kommen. Wir nehmen die Underdog-Rolle ein."
Lok kassierte in der vergangenen Woche gegen Chemnitz die erste Saisonniederlage.
Drittes Duell in drei Jahren
Und in dieser fühlt sich Bautzen gegen Lok auch ganz wohl. "Das Spiel gab es ja schon ein paarmal. Das waren alles knappe Partien", erinnert sich Käppler. Der 24-Jährige stand nicht nur beim 2:0-Sieg 2021 auf dem Platz, sondern auch bei der knappen 0:1-Niederlage im vergangenen Jahr. "Ich habe gute Erinnerungen, auch wenn wir letztes Jahr den Ausgleich nicht mehr geschafft haben."
Bautzen: Umbruch im Team und Platz 15
In diesem Jahr geht Bautzen mit einem fast völlig veränderten Gesicht ins Spiel. Mit zehn Spielerwechseln fand ein gehöriger Umbruch statt, mit dem 44-jährigen Steve Dieske steht ein neuer Coach an der Seitenlinie. Nach zwei Siegen zu Saisonbeginn wartet Oberligist Bautzen seit zehn Spielen auf einen Sieg, ist auf Tabellenplatz 15 abgerutscht. Was kann da Hoffnung auf einen Sieg gegen Lok machen? "Wir gehen auch selbstbewusst ins Spiel", so die überraschende Antwort von Käppler, der berichtet, dass man in der Liga oft spät und unglücklich verloren habe.
Der neue Bautzen-Trainer Steve Dieske (Archivbild).
"Lok ins Straucheln bringen"
"Es kommt auf die mannschaftliche Geschlossenheit an. Aber auch auf die Grundtugenden, Leidenschaft, da muss jeder über die 100 Prozent kommen. Vorn wollen wir Nadelstiche setzen, um Lok ins Straucheln zu bringen", gibt Käppler etwas von der Taktik preis.
Nächstes Highlight am Mittwoch - Derby gegen B'werda
Eine Pokalsensation könnte sich dann auch auf die Liga auswirken. Und da steht am kommenden Mittwoch bereits das nächste Highlight an: Am Buß- und Bettag ist Bautzen im Oberlausitz-Derby in Bischofswerda gefordert. Daher wird es auch bei einer Überraschung gegen Lok keine trainingsfreien Tage geben: "Wir haben keine Zeit, eine Trainingseinheit wegzuschenken", so Käppler. Ein, zwei Kaltgetränke und vor allem viel Schwung würden die Bautzner nach einem Sieg gegen Lok aber doch gern mitnehmen. Sollte es erneut zu einem "Alles-ist-möglich-Samstag" kommen ...
Dirk Hofmeister