Fußball | Regionalliga "Aufbruchstimmung" - Chemie Leipzig auf Trainer- und Spielersuche
Der neue Trainer von Chemie Leipzig soll noch im Winter vorgestellt werden, dazu soll der Kader verstärkt werden. Denn die BSG will dringend aus dem Abstiegsstrudel. Wie das gelingen kann, skizziert der Interimscoach.
"Wir sind noch lange nicht fertig." Mit neuem Optimismus und neuer Energie ist Fußball-Regionalligist Chemie Leipzig ins neue Fußballjahr gestartet. Uwe Thomas, Sportlicher Leiter der BSG, kündigte am Mittwoch (9. Januar 2025) im Interview mit SPORT IM OSTEN zudem einen neuen Trainer in vier bis fünf Wochen sowie neue Spieler für die Rückrunde an.
Chemie sucht Trainer mit Abstiegskampf-Erfahrung
Namen wollte Thomas noch nicht nennen – weder bei den Trainerkandidaten noch bei den potenziellen Neuzugängen. Zum neuen Coach, der auf den im Dezember entlassenen Miroslav Jagatic und den im Moment als Interimstrainer tätigen David Bergner folgen soll, verrät er immerhin so viel: "Wir sind ein Stückchen weitergekommen. Geben Sie uns noch vier, fünf Wochen, dann geben wir etwas bekannt."
Bergner, der den Job mit Trainingsbeginn der Chemiker in der vergangenen Woche interimsmäßig übernommen hatte, nennt ein paar Eckpunkte, die der neue Coach erfüllen sollte: "Der Verein stößt in manchen Bereichen an seine Grenzen. Der Neue soll einen neuen Impuls reinbringen." Und: "Es sollte ein Trainer sein, der eine ähnliche Situation mit einem Traditionsverein schon einmal hatte."
Klingt, als ob Chemie einen erfahrenen Feuerwehrmann sucht, der sich aber auch mit den Rahmenbedingungen anfreunden kann. Denn, so Bergner: "Wir können nicht unter Profibedingungen trainieren, wir sind im Dunkeln, wir können nur abends trainieren."
Neuzugänge "auf allen Positionen" gesucht
Das gilt natürlich auch für die Neuzugänge. "Wir werden hier und da auf jeden Fall eine Verpflichtung machen", erklärte Thomas. Und das am liebsten "auf allen Positionen", wie Bergner verrät. "Man muss sich nur die Tabelle anschauen. Wir sehen, dass es fünf Punkte bis zu den Abstiegsrängen sind. Wir haben die wenigsten Tore geschossen und die meisten reinbekommen. Wir werden auf allen Positionen schauen."
Thomas und Bergner betonen zudem, dass der Interimscoach nicht komplett auf die Leutzscher Trainerbank wechseln wird. "Er hat klipp und klar gesagt, er macht das nur interimsmäßig", so Thomas. Schließlich wolle Bergner seinen Job als Grundschullehrer in Brandenburg nicht aufgeben. Wenn ein neuer Trainer gefunden sei, soll Bergner in die Sportliche Leitung als einer von vier Sportchefs der "Quadriga 2.0" zurückkehren.
Kaymaz: "Jeder will sich beweisen"
Immerhin: Auch der Übergangs-Trainer hat schon neue Impulse gesetzt. "Die Karten werden neu gemischt. Wir haben eine Aufbruchstimmung", berichtet Chemie-Mittelfeldspieler Cemal Kaymaz: "Die Trainingseinheiten sind sehr intensiv. Mit dem Fokus auf die Fitness. Jeder will sich beweisen."
Kaymaz ist sich zudem sicher, dass die BSG in der Rückrunde nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. "Wir können den Turnaround schaffen. In der Mannschaft steckt mehr Qualität." Chemie hatte vor der Winterpause in der Regionalliga drei Spiele in Serie verloren und nur eins von sechs Spielen gewonnen, war auf Rang 14 abgerutscht.
Bergner: "Das kann in die Hose gehen"
Für die ersten Spiele im neuen Jahre gegen Meuselwitz und Luckenwalde kündigt Bergner an: "Wenn die Jungs bereit sind, ans Limit zu gehen, können wir den direkten Konkurrenten Punkte abnehmen. Das kann in die Hose gehen, dann müssen wir aufstehen. Aber wenn man etwas behaupten kann, dann, dass die Leute in Leutzsch aufstehen können."
Dirk Hofmeister