Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg erlebt bitteres Déjà-vu gegen Fortuna Düsseldorf
Trotz drückender Überlegenheit und einer klaren Führung hat der 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Düsseldorf erneut den Kürzeren gezogen. Ein kapitaler Aussetzer von Daniel Elfadli läutete am Ende die Niederlage ein.
Der 1. FC Magdeburg hat elf Tage nach dem Aus im DFB-Pokal erneut ein bitteres Erwachen gegen Fortuna Düsseldorf erlebt. Bis zur Pause führte die Mannschaft von Christian Titz am Samstag (16.12.2023) verdient mit 2:0, ehe die Gäste in der zweiten Halbzeit das Spiel noch drehten und am Ende mit 3:2 gewannen. Damit verpasst es Magdeburg, nach zuletzt sieben Punkten aus drei Zweitliga-Spielen den Vorsprung auf die Abstiegszone vor der Winterpause zu erhöhen. So sind es weiterhin nur drei schmale Zähler.
Titz: Ein "Abbild der Saison"
"Die Enttäuschung ist groß. Vor allem weil wir die Möglichkeit hatten, das dritte Tor zu erzielen", sagte Titz im Anschluss zerknirscht. "Wir haben den Gegner letztlich eingeladen und die Punkte verschenkt." Auch daher sei das Spiel "ein Abbild der Saison" gewesen. FCM-Kapitän Amara Condé schlug in die gleiche Kerbe: "Die Balance stimmt nicht. Da muss man sich auch die Frage stellen: Woran liegt es? Jeder einzelne muss sich hinterfragen. Wir müssen es am Ende reifer zu Ende spielen."
Bockhorn belohnt Magdeburger Offensivdrang
Dabei ließ der FCM vor 20.647 Zuschauern von der ersten Minute an wenig Zweifel daran, wer heute als Sieger vom Platz gehen soll. Mit viel Offensivdrang ausgestattet, wurde Düsseldorf teils in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Und dennoch gab es auf der anderen Seite die erste Schrecksekunde, als Daniel Elfadlis völlig unbedachter Rückpass statt des zu weit aufgerückten Keepers Dominik Reimann fast den Weg ins eigene Tor gefunden hätte (7.). Davon unbeeindruckt drückte der FCM im Anschluss weiter auf den ersten Treffer. Xavier Amaechis Distanzschuss konnte Florian Kastenmeier noch parieren, nach 17 Minuten war es dann aber soweit: Herbert Bockhorns krumme Flanke aus dem rechten Halbfeld erwischte Fortunas Keeper auf dem völlig falschen Fuß, setzte einmal auf und zappelte dann im Netz.
Magdeburgs Herbert Bockhorn (l.) jubelt mit Magdeburgs Xavier Amaechi nach seinem Tor zum 1:0.
Düsseldorf hatte dem aggressiven Pressing der Magdeburger auch in der Folge wenig bis gar nichts entgegenzusetzen. Die Gäste agierten viel zu zögerlich und kamen überhaupt nicht in zwingende Abschlusssituationen. Der FCM setzte dagegen die nächsten Duftmarken: Bockhorn Schuss von der Strafraumkante segelte nach einer halben Stunde noch knapp am Pfosten vorbei, ehe Amaechi sieben Minuten später von Luc Castaignos' gewonnenem Laufduell im Strafraum profitierte und dessen perfekt getimten Querpass flach ins rechte Eck zum 2:0 verwandelte.
Vermeij bringt Düsseldorf heran
Wie schon im Pokal zeigte die Fortuna nach dem Seitenwechsel ein völlig anderes Gesicht. Keine 30 Sekunden waren gespielt, als Vincent Vermeij Shinta Appelkamps feine Ablage aus kurzer Distanz zum 1:2 vollendete. Düsseldorf riss das Spiel nun an sich, erarbeitete sich Chance um Chance. Die wohl beste hatte Christos Tzolis, der nach Bell Bells starker Rettungsaktion im letzten Moment noch entscheidend gestört wurde und nur den Pfosten traf (54.). Zuvor hatte Magdeburgs Castaignos die Möglichkeit, den alten Vorsprung wieder herzustellen, bekam eine halbhohe Flanke aus kürzester Distanz aber nicht über die Linie gedrückt.
Spätestens mit Baris Atiks etwas zu zentral angesetztem Freistoß nach einer guten Stunde entwickelte sich endgültig ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Teams agierten mit viel Zug zum Tor, vor allem Magdeburg sorgte mit langen Schnittstellen-Pässen für einige vielversprechende Abschlussaktionen. Das Tor trafen aber erneut nur die Gäste. Dieses Mal war es Appelkamp, der Tim Oberdorfs sehenswerte Direktabnahme ebenso technisch anspruchsvoll per Volley zum Ausgleich verwertete (70.).
Elfadlis Aussetzer läutet die Niederlage ein
Und es sollte noch bitterer aus Sicht des FCM werden: Weil Elfadli wie schon in der Anfangsphase den Ball im Aufbauspiel leichtfertig vertändelte, konnte Tzolis dazwischenspritzen und so Vermeij bedienen. Düsseldorfs Stürmer hatte frei vor Reimann keine Mühe und besorgte die Führung (76.). Tzolis hätte die weit aufgerückten Magdeburger wenig später fast erneut bestraft, traf am Ende eines Konters aber nur die Latte.
Düsseldorfs Vincent Vermeij dreht das Spiel endgültig und trifft mit seinem zweiten Treffer zum 3:2 gegen Magdeburg.
Und dennoch hätte es fast noch zum Ausgleich für die Blau-Weißen gereicht. Atik scheiterte nach Vorlage von Krempicki zunächst doppelt an Düsseldorfs Kastenmeier und Jastrzembski, kurz darauf hätte Elfadli seinen Aussetzer beinahe ausgemerzt, wurde bei seinem Abschluss aber noch im letzten Moment geblockt (90.+2).
jsc