Fußball | Regionalliga 1. FC Lok Leipzig stibitzt spät drei Punkte von Rot-Weiß Erfurt
Als alles schon auf ein torloses Remis hindeutet, wird der FC Rot-Weiß Erfurt vom 1. FC Lok Leipzig doch noch kalt erwischt. Das Team von Trainer Fabian Gerber wartet seit nun acht Spielen auf einen Sieg.
Durch einen späten Lucky Punch hat der 1. FC Lok Leipzig drei Punkte im Steigerwaldstadion eingesammelt und dem FC Rot-Weiß Erfurt den nächsten Nackenschlag eingebrockt. Einmal mehr war es Luca Sirch, der beim 1:0-Auswärtssieg zum Matchwinner für die Blau-Gelben avancierte. Vor 5.808 Zuschauern tropfte Sirchs direkter Freistoß aus dem linken Halbfeld am bis dato überragenden RWE-Schlussmann Pascal Manitz vorbei ins Netz (90.+1). Erfurt, das seinen letzten Sieg Mitte Februar gefeiert hatte, liegt mit weiter 34 Punkten nun nur noch auf Rang 13 in der Tabelle, während Lok (36 Punkte) einstweilen auf Platz elf klettert.
Keeper Pascal Manitz kann es nicht fassen – Rot-Weiß Erfurt steht auch gegen Lok mit leeren Händen da.
Lok ohne Chance vor dem Seitenwechsel
Die Gastgeber konnten wieder auf ihren zuletzt gelbgesperrten Kapitän Andrej Startsev bauen. Zudem stürmte Romario Hajrulla an der Seite von Michael Seaton. Auf der anderen Seite stand Innenverteidiger Jan Löhmannsröben erstmals nach überstandener Mittelohrentzündung wieder auf dem Rasen. Tobias Dombrowa begann auf der rechten Bahn. Aufregendes sollten beide Kontrahenten im ersten Durchgang nicht bieten. Lok probierte es mit vielen Positionswechseln, die von Kwabe Schulz und Paul Lehmann gut organisierte RWE-Defensive brachte das jedoch nicht aus dem Konzept.
Währenddessen lud Gäste-Keeper Niclas Müller den anlaufenden Erik Weinhauer fast ein, hatte aber Glück, dass der geblockte Befreiungsschlag keine Konsequenzen nach sich zog (19.). Fünf Minuten darauf musste Lok-Kapitän Lukas Wilton gegen Artur Mergel kurz vor der Linie klären, nachdem sich Müller beim Herauslaufen verschätzt hatte (24.). Aber der Schlussmann durfte sich auch noch auszeichnen: Unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit der starken Parade von Weinhauers Freistoß (45.+2).
Osman Atilgan, Lukas Wilton und Jannis Held drehen jubelnd ab – der 1. FC Lok Leipzig hat dank Luca Sirch den Luck Punch gesetzt.
Müller und Manitz überragen – dann läuft Sirch an
Die zweite Hälfte sollte umgehend für die vorangegangene Magerkost entschädigen. Mergel – der sich nach Weinhauers Durchstecker den Ball selbst zum Volley vorlegte – scheiterte aus Nahdistanz an Müller (50.). Im Gegenzug vertändelten Ballo und Atilgan leichtfertig die erste wirkliche Lok-Chance der Partie (50.), ehe Manitz wiederum gegen Atilgan entscheidend den Winkel verkürzte (51.). Sechs Minuten später war Manitz‘ Gegenüber Müller wieder gefragt, der im direkten Duell den allein vor ihm auftauchenden Hajrulla entnervte (57.).
Dem wollte Manitz in nichts nachstehen und fingerte mit einem Glanzreflex Ryan Adigos freien Schuss aus dem langen Eck (77.). Zu diesem Zeitpunkt hätten die Blau-Gelben allerdings längst mit einem Mann weniger dastehen können, nachdem der bereits mit Gelb verwarnte Julian Weigel gegen Ayooluwa Adesida den Arm ausgefahren hatte (59.). So aber ging es mit 22 Spielern bis in den dramatischen Schlussakt. Zunächst rettete Pablo Santana Soares auf der Linie noch für Manitz (87.), bis Sirch in der Nachspielzeit zur vermeintlichen Freistoßflanke anlief, die im zwölften Saisontor des 24-Jährigen endete.
mhe