Dreispringer Max Heß bei der Hallen-EM in Apeldoorn

Leichtathletik | Hallen-EM Silber für Dreispringer Heß - Bronze für Siebenkämpfer Steinforth

Stand: 09.03.2025 10:24 Uhr

Dreispringer Max Heß aus Chemnitz und Siebenkämpfer Till Steinforth aus Halle sind bei der Hallen-EM in den Niederlanden auf das Podest geklettert. Heß holte Silber, Steinforth mit deutschem Rekord Bronze.

Dreispringer Max Heß hat seinen ersten internationalen Titel in der Halle verpasst. Der 28 Jahre alte Chemnitzer sicherte sich am Samstagabend mit starken 17,43 Metern in Apeldoorn Silber hinter Andy Diaz Hernandez aus Italien. Der Olympia-Dritte zog mit 17,71 Metern noch vorbei und steigerte wie zuvor Heß die Weltjahresbestleistung. Bronze holte der Italiener Andrea Dallavalle mit 17,19 Metern.

Lange in Führung

Schon im ersten Versuch schockte Heß die Konkurrenz. Dabei traf er das Brett beim Absprung nahezu perfekt und überbot die bereits von ihm gehaltene Weltjahresbestleistung noch einmal um zwei Zentimeter. Die Führung hielt lange, ehe der 29 Jahre alte in Kuba geborene Diaz Hernandez im fünften Durchgang vorbeizog. Heß konnte nicht mehr kontern, durfte aber trotzdem sehr zufrieden mit seinem Auftritt sein, auch wenn ihm kein zweiter guter Sprung gelang.

Dreispringer Max Heß bei der Hallen-EM in Apeldoorn

Dreispringer Max Heß bei der Hallen-EM in Apeldoorn

Heß "superhappy mit dem Ergebnis"

Der Athlet vom LAC Erdgas Chemnitz sagte: "„Ich bin superhappy mit dem Ergebnis. Ich bin Saisonbestleistung gesprungen und dicht an den deutschen Rekord herangekommen. Ich wollte im ersten Versuch direkt einen raushauen, um mir Sicherheit zu geben. So konnte ich auch ein paar Versuche auslassen. Der Versuch war noch nicht perfekt, hat aber zu einer tollen Weite gereicht. Ich wollte gerne noch einen draufsetzen, in Richtung Bestleistung, deutscher Rekord springen. Das hat nicht ganz geklappt, aber es war ein super Ergebnis."

Max Heß überzeugt beim Meeting in Chemnitz

Heß mit fünfter EM-Medaille in Folge

Mit dem zweiten Platz in Apeldoorn setzte Heß eine beeindruckende Serie fort. Schon bei den vergangenen vier Hallen-Europameisterschaften hatte er als jeweils Dritter auf dem Podest gestanden. Sein größter Erfolg liegt rund neun Jahre zurück: Bei der Freiluft-EM in Amsterdam hatte Heß 2016 die Goldmedaille gewonnen.

Siebenkämpfer Till Steinforth holt mit deutschem Rekord EM-Bronze

Till Steinforth gewann in einem Siebenkampf-Krimi Bronze. Der gebürtige Magdeburger behauptete am zweiten Wettkampftag den dritten Platz und stellte zudem mit 6.388 Punkten einen neuen deutschen Rekord auf. Er musste sich am Ende nur dem neuen Europameister Sander Skotheim (Norwegen/6558) und dem Schweizer Simon Ehammer (6506) geschlagen geben.

Siebenkämpfer Till Steinforth bei der Hallen-EM in Apeldoorn

Till Steinforth gewann EM-Bronze und stellte einen neuen deutschen Siebenkampf-Rekord auf.

Hauchdünn auf das Treppchen

Lediglich acht Zähler trennten Steinforth am Ende vom undankbaren vierten Rang.  Für den 22-Jährigen ist es die erste internationale Medaille. Der Athlet des SV Halle hatte bereits am ersten Tag mit 6,80 Sekunden über 60 m, 7,89 m im Weitsprung, einer persönlichen Bestleistung im Kugelstoßen (14,95 m)  sowie 1,98 m im Hochsprung geglänzt. Am zweiten Tag brachte er sich mit 7,90 Sekunden über 60 m Hürden und 5,00 m im Stabhochsprung in eine aussichtsreiche Situation. Eine weitere persönliche Bestleistung von 2:36,69 Minuten über die abschließenden 1.000 m rettete schließlich den Podestplatz vor dem Esten Johannes Erm (6380).

Steinforth: "Deutscher Rekord war das Ziel"

Steinforth sagte: "Wie ich jetzt am Ende noch eine 2:36 laufen konnte, weiß ich auch nicht. Ich bin sprachlos. Die Beine wollten nicht mehr, der Kopf tat gar nicht so doll weh, muss ich sagen – der war schon halb im Ziel, die Beine waren ein bisschen hintendran. Der deutsche Rekord war auf jeden Fall das Ziel! Ich wusste, dass so eine Punktzahl fallen muss, wenn ich vorne mitspielen will. An diesem Wochenende war der Weitsprung besonders wichtig, da bin ich in diesem Jahr noch nicht so weit gesprungen." Die beiden weiteren deutschen Starter Marcel Meyer (Hannover/5913) und Tim Nowak (Ulm/5882) belegten die Ränge zehn und elf.

Siebenkämpfer Till Steinforth bei der Hallen-EM in Apeldoorn im Weitsprung

"Besonders wichtig": Till Steinforth beim Weitsprung-Wettbewerb in Apeldoorn

dpa/sid/cke