Weltcup in St. Moritz Das deutsche Bob-Imperium schlägt wieder zu
Nach dem Dreifacherfolg im Zweierbob der Männer am Vortag haben am Sonntag (12.01.2025) auch die Frauen ein Feuerwerk im schweizerischen St. Moritz entfacht. Alle drei deutschen Schlitten rasten auf das Siegertreppchen. Im Viererbob gingen die Plätze eins und zwei an die gelben Bobs.
Francesco Friedrich und sein Team setzten sich dabei mit 0,23 Sekunden Vorsprung gegen den Bob von Johannes Lochner durch. Rang drei holte sich der Brite Brad Hall (+0,30 Sekunden) mit seiner Crew. Adam Ammour steuerte seinen Schlitten auf den fünften Rang (+0,48 sek.) und verpasste es damit, dass alle Podiumsplätze des Wochenendes auf der Natureisbahn im Engadin an Deutschland gingen.
Schon vor dem Rennen hatte Lochner seine eigenen Chancen als nicht ganz so groß eingeschätzt und vermutet: "Wir werden uns strecken müssen, dass wir da mithalten können." Vor allem Hall und den Schweizer Lokalmatadoren Michael Vogt hatte er dabei auf der Liste. Und der Stuttgarter sollte Recht behalten. Hall war zeitgleich mit ihm Schnellster des ersten Durchgangs, Friedrich und Vogt folgten gemeinsam mit nur einer Hundertstelsekunde Rückstand.
Im Finale aber konnte keiner mit Friedrich mithalten. Dessen Team schob den Schlitten in beiden Läufen am Start am besten an, der Pilot aus Sachsen fand schließlich die beste Linie und hatte im Ziel einen deutlichen Vorsprung auf seine Kontrahenten. "Allergrößten Respekt an meine Jungs. Wir sind die einzigen die am Start unter fünf Sekunden geblieben sind. Wir sind wahnsinnig happy und stolz", freute sich der Rekordweltmeister anschließend im ZDF.
Kalicki führt deutschen Dreifach-Erfolg an
Kim Kalicki steuerte den Bob am Sonntag auf der malerischen und einzigen Natureisbahn der Welt am schnellsten ins Tal und feierte gemeinsam mit ihrer Abschieberin Leonie Fiebig ihren ersten Saisonsieg. Die Pilotin vom TuS Eintracht Wiesbaden gewann vor Laura Nolte (BSC Winterberg) und Lisa Buckwitz (BRC Thüringen). "Es wurde langsam mal Zeit. Die letzten Rennen liefen nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Kalicki im ZDF.
Kalicki muss zittern
Kalicki trumpfte im ersten Lauf, auf der Bahn, die sie so mag, am stärksten auf und lag in Führung. Allerdings saßen ihr ihre Teamkolleginnen dicht im Nacken. Während Buckwitz im finalen Durchgang Boden verlor, setzte Nolte die Führende mächtig unter Druck. In 1:07,72 Minuten lenkte Nolte den Bob so schnell wie keine andere durch den Eiskanal.
Kalicki war nicht ganz so schnell unterwegs, doch der Vorsprung aus dem ersten Durchgang reichte zum ersehnten ersten Saisonsieg. Fünf Hundertstelsekunden rettete Kalicki vor Nolte ins Ziel. Buckwitz freute sich mit Anschieberin Neele Schuten über die schnellste Startzeit, die am Ende trotz kleiner Fahrfehler in der Bahn zum dritten Platz reichte.
Monobob-Rennen erst am 24. Januar
Für die Frauen war es der einzige Auftritt in der Schweiz. Das am Samstag geplante Monobob-Rennen war gestrichen worden und wird beim zweiten Weltcupwochenende in St. Moritz am 24. Januar nachgeholt.