SSV Ulm zu Gast am Böllenfalltor Ulm zu Gast: Darmstadt 98 gegen die "tödliche Lockerheit"
Sensationell bezwangen die Lilien den 1. FC Köln am vergangenen Freitag mit 5:1. Gegen den SSV Ulm will das Team an den Kantersieg anknüpfen – Trainer Kohfeldt warnt vor einem südhessischen Schlendrian.
Endlich ist sie vorbei, die Darmstädter Horrorserie von 383 Tagen ohne Heimsieg – und die Kulisse dafür hätte besser nicht sein können. Freitagabend, ausverkauftes Stadion, den Topfavoriten aus Köln mit 5:1 nach Hause geschickt. Ein Moment der Begeisterung, das musste auch Florian Kohfeldt zugeben. "Am Freitag und Samstag war die Stimmung gelöst, da haben wir den Sieg mal genossen", so der Darmstädter Trainer.
Doch nun heißt es: Spannung hochhalten. Gegen weniger klangvolle Namen wie den SSV Ulm (Sonntag, 13.30 Uhr) müssen die Darmstädter auf der Leistung aus der vergangenen Woche aufbauen. "Wir können am Sonntag nur gewinnen, wenn wir die gleiche Energie wie gegen Köln auf den Platz bringen", betont Kohfeldt.
Aus dem Kantersieg vergangene Woche wolle sein Team Selbstvertrauen schöpfen, so der Trainer. "Was wir auf keinen Fall mitnehmen dürfen, ist Lockerheit. Die ist tödlich", erklärt Kohfeldt, der sein Team nun auf einen völlig anderen Gegner vorbereiten muss.
Viel Ballbesitz und wenig Räume gegen Ulm
Gegen den Tabellen-15. aus Ulm rechnet der Coach mit viel Ballbesitz, große Räume werden sich den Darmstädtern wohl eher nicht bieten. "Wir werden uns unsere Tempoaktionen hart erarbeiten müssen", erklärt Kohfeldt.
Ein Thema außerdem: Die defensive Absicherung. Beim einzigen Gegentreffer gegen Köln präsentierte sich die Darmstädter Abwehr offen wie ein Scheunentor, gegen gefährliche Ulmer Konter könnte das zum Problem werden. "Wir müssen im Gegenpressing und in der Konterabsicherung aufpassen", betont der Darmstädter Trainer deswegen.
Kohfeldt spürt hohe Zufriedenheit bei den Linien
Gegen Ulm kann Kohfeldt fast aus dem Vollen schöpfen, nur Klaus Gjasula fällt krankheitsbedingt aus. Dem Darmstadt-Coach bieten sich also viele Optionen – die Startaufstellung aus der Köln-Gala beibehalten oder sich dem Gegner aus Ulm doch mit personellen Wechseln anpassen?
Grundsätzlich sei für ihn immer beides denkbar, lässt der Coach verlauten – mit Spielzeit bei Laune halten müsse er ohnehin niemanden. "Sehr viele Spieler verstehen, wie ihre Rolle im Mannschaftsgefüge ist. Deswegen spüre ich intern eine hohe Zufriedenheit", so Kohfeldt.
So könnten die Lilien gegen Ulm spielen.