Frust bei der MT Melsungen

Erste Pleite seit November Serie reißt in Magdeburg: MT Melsungen hakt Dämpfer im Eilverfahren ab

Stand: 17.02.2025 18:04 Uhr

Die MT Melsungen hat nach der Niederlage in Magdeburg schlicht und einfach keine Zeit zum Grübeln und blickt stattdessen lieber nach vorne. Die Nordhessen sind weiter Erster, die Verfolger bleiben auch dank der HSG Wetzlar auf Distanz.

Nach sieben Bundesliga-Siegen in Folge ist es tatsächlich passiert: Die MT Melsungen hat mal wieder ein Spiel verloren, am Sonntag setzte es eine 28:29-Niederlage bei Doublesieger SC Magdeburg. Ärgerlich, auf der einen Seite. Verkraftbar, auf der anderen Seite. Denn: Die Nordhessen stehen nach der insgesamt erst dritten Saison-Pleite mit 32:6 Punkten weiter auf Platz eins, das Verfolger-Quartett um Hannover (30:8), Berlin (29:9), Flensburg (28:10) und Kiel (28:10) konnte den Ausrutscher nur teilweise ausnutzen.

Die TSV Hannover-Burgdorf und die SG Flensburg-Handewitt sammelten zwar jeweils die erwarteten zwei Punkte ein und verkürzten den Abstand zu Spitzenreiter Melsungen. Die Füchse Berlin (25:25 in Lemgo) und vor allem der THW Kiel, der überraschend bei der HSG Wetzlar verlor, stolperten aber auch. Glück im Unglück also.

Melsungen erwischt gebrauchten Tag

Was die Stimmung bei den Bartenwetzern dennoch kurzzeitig trübte, war die Erkenntnis, an diesem Abend im Magdeburger Hexenkessel einfach nicht die beste Leistung gezeigt zu haben. Die Melsunger steigerten sich nach schwachem Beginn zwar in der zweiten Hälfte und hätten am Ende durchaus einen Punkt mitnehmen können. Wenn aber selbst Schlussmann Nebosja Simic, der im Hinspiel seinen Kasten noch publikumswirksam komplett vernagelt hatte, lange Zeit kein Faktor ist, läuft irgendwas im Spiel der MT nicht rund.

"Das war heute nicht unsere beste Performance. Wir haben nicht das gespielt, was wir können", fasste Trainer Roberto Garcia Parrondo zusammen. Nationalspieler Timo Kastening ergänzte, in allen Bereichen "ein Ticken schlechter" gewesen zu sein als die Hausherren. "Es ist extrem bitter, dass wir nicht an unser Maximum herangekommen sind." Irgendwie war einfach der Wurm drin, solche Tage gibt es im Leben wie im Handball. Wie also damit umgehen?

Es geht Schlag auf Schlag

Zum einen ist es definitiv positiv und wichtig, dass sich quasi alle Beteiligten nach dem Spiel selbstkritisch äußerten. Finger in die Wunde legen, die richtigen Schlüsse ziehen. Zum anderen zeigte letztlich selbst dieses unrunde und auf vielen Ebenen schwierige Duell in Magdeburg, dass mit dieser MT im Meisterrennen weiter zu rechnen ist. Dass Melsungen trotz eines eher gebrauchten Tages am Ende immer noch in Schlagdistanz war und bei einem absoluten Topteam der Liga nur knapp an einem Zähler vorbeischrammte, ist ein Zeichen von Qualität. Die Nordhessen müssen sie nur abrufen.

Hinzukommt, dass für ausgiebiges Grämen auch einfach keine Zeit blieb. Der komplette MT-Tross flog noch am Sonntagabend von Berlin aus in Richtung Serbien, wo bereits am Dienstag (20.45 Uhr) in Novi Sad die nächste Partie in der European League ansteht. Die MT hakte den Dämpfer dementsprechend schnell ab und blickte dann nach vorne. Es warten wichtige Aufgaben. Am Samstag (20.30 Uhr) gastiert Stuttgart in der Kasseler Rothenbachhalle, danach geht es kurz hintereinander nach Flensburg (Bundesliga) und Kiel (Europacup).

"Wir sind ein bisschen unzufrieden", schloss Coach Parrondo seine Ausführungen nach der Niederlage in Magdeburg ab. Ein bisschen, für mehr besteht aktuell noch absolut kein Anlass.