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Hessenderby in der DEL2 DEL2: Kassel Huskies und EC Bad Nauheim rauschen mit Rückenwind aufeinander
In der zweiten Eishockey-Liga steht das letzte Hessenderby der Hauptrunde bevor. Sowohl Kassel als auch Bad Nauheim haben aktuell einen guten Lauf. Ein Blick auf zwei unterschiedliche tabellarische Ausgangspositionen.
Es ist mal wieder so weit: Am Dienstagabend (19.30 Uhr) kommt es in der Kasseler Nordhessen Arena zum Derby zwischen den Huskies und dem EC Bad Nauheim. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs konnten die Wetterauer Anfang Januar etwas überraschend mit einem 3:2-Overtime-Sieg für sich entschieden. Dennoch gehen sie als Underdog in dieses Hessenduell.
EC Bad Nauheim: Im Kampf um die Pre-Playoffs
Die Roten Teufel stehen aktuell auf dem neunten Tabellenplatz. Dieser würde Bad Nauheim in die Pre-Playoffs führen. Nach einer schwachen ersten Saisonhälfte schienen die beinahe unmöglich zu erreichen, doch berappelten sich die Wetterauer und konnten insbesondere gegen die Top-Teams der Liga glänzen. Das beste und aktuellste Beispiel dafür: der 1:0-Sieg am vergangenen Sonntag beim Tabellenführer aus Dresden.
"Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung. Ich kann nur ein Riesenlob an die Jungs aussprechen", sagte ECN-Coach Mike Pellegrims bei der Pressekonferenz nach dem überraschenden Auswärtserfolg. Für sein Team war es bereits der vierte Sieg im Februar und seit langem das erste Mal, dass sie im Überzahlspiel einen Treffer erzielen konnten. So war es Kapitän Marc El-Sayed, der im Schlussdrittel den einzigen Treffer des Tages erzielte.
Parker Bowles sticht heraus und bleibt beim ECN
Großen Anteil am Aufwärtstrend der Bad Nauheimer hat Parker Bowles. Mit 17 Treffern und 32 Assists ist der Kanadier der Top-Scorer der Kurstädter. Erst vergangenen Mittwoch haben er und der Club ihren gemeinsamen Vertrag um eine weitere Saison verlängert. "Parker ist ein guter Junge. In der Kabine und auf dem Eis ist er sehr wertvoll. Er ist Allrounder und ein Gamechanger", sagte Coach Pellegrims.
Wenn sein Team am Dienstagabend in Kassel eine Chance haben will, braucht Pellegrims nicht nur einen Bowles in Bestform, sondern eine ebenso konzentrierte Leistung wie in Dresden. Weitere Punkte wären für das eigene Konto sehr wertvoll, denn der Vorsprung auf Rang elf (den ersten Playdowns-Platz) beträgt gerade mal einen Zähler.
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Parker Bowles trägt aktuell den Goldhelm beim EC Bad Nauheim.
Kassel Huskies: Im Kampf um die Tabellenspitze
Deutlich mehr Punkte haben die Kassel Huskies auf dem Konto: Mit 90 Zählern haben sie die Teilnahme an den Playoffs bereits sicher und stehen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz. Durch eben jene 0:1-Niederlage der Dresdner Eislöwen am Sonntag gegen Bad Nauheim sind die Schlittenhunde aus Nordhessen auf fünf Zähler an den Spitzenreiter der DEL2 herangerückt. Die Rolle als Jäger scheint den Huskies dabei viel besser zu gefallen als die des Gejagten. Acht Siege aus den vergangenen zehn Spielen sprechen für sich.
Trotz des starken Laufs seines Teams bleibt Coach Todd Woodcroft aber gewohnt nüchtern, beinahe kühl. "Ich war zufrieden mit unserem Spiel", lautete das Fazit des Trainers nach dem jüngsten 6:3-Sieg der Kasseler beim ESV Kaufbeuren am Sonntag. Generell ist der Trainer der Schlittenhunde während der Spiele zwar laut, bei den anschließenden Presserunden aber eher wortkarg.
Philipp Maurer als starker Ersatz im Kasseler Tor
Dabei hätte sein Goalie Philipp Maurer ein Extra-Lob verdient gehabt. Seit der schweren Verletzung von Stammtorhüter Brandon Maxwell steht der 24-Jährige zwischen den Pfosten bei den Nordhessen und hat in den fünf Spielen jedes Mal eine Fangquote von 90 Prozent oder noch höher erreicht.
Maurer wird aller Voraussicht nach auch gegen Bad Nauheim das Kasseler Tor hüten. Es wird also nicht nur das Duell zwischen den Huskies und den Roten Teufeln, sondern auch das Duell zweier entscheidender Protagonisten: Parker Bowles als Torjäger aufseiten der Kurstädter, und Philipp Maurer als Torverhinderer aufseiten der Nordhessen.
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Philipp Maurer hütet jetzt das Kasseler Tor.