Zwei Eishockeyspieler rangeln vor dem Tor auf dem Spielfeld.

Saisonbeginn gegen Nürnberg Löwen Frankfurt - Neustart, Mut und die Hoffnung auf die Playoffs

Stand: 18.09.2024 18:14 Uhr

Die Löwen Frankfurt gehen selbstbewusst in die neue DEL-Saison. Aus gutem Grund: Der Eishockey-Erstligist hat sich personell verstärkt und auf Führungsebene frischen Wind hineingelassen. Nur in der Kabine müffelt es noch.

Von Simon Schäfer

Dass bei den Löwen Frankfurt der Saisonstart ansteht, ist selbst über die Nase wahrzunehmen: In der Kabine der Hessen riecht es nach einer Sporttasche, die samt schwitziger Klamotten über Wochen nicht geöffnet wurde – die Vorbereitung scheint schweißtreibend gewesen zu sein. Passenderweise formuliert Löwen-Sportdirektor Daniel Heinrizi das Ziel für die neue DEL-Saison so: "Wir wollen an den Playoffs und Tabellenplatz sechs schnuppern."

Von Platz zwölf auf Platz sechs?

Im Vergleich zur Vorsaison wäre das tabellarisch ein großer Sprung, denn da wurden die Frankfurter Zwölfter. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, haben die Hessen sich in der Sommerpause personell verstärkt – auf und neben dem Eis: Mit Tom Rowe steht nun ein ganz erfahrenen Mann an der Bande, und mit Heinrizi hat nun eins bestens vernetzter Sportdirektor das Sagen.

Das hat er allein durch die Verpflichtung von Torwart Jussi Olkinuora bewiesen, der zu den Top-Zugängen der kompletten Liga zählt. Weil sich der finnische Goalie allerdings im Training vergangene Woche am Knie verletzte, werden die Frankfurter auf ihn in den ersten Saisonspielen noch verzichten müssen.

Olkinuora könnte schon bald zurückkommen

"Es ist ein Rückschlag, wenn sich deine Nummer eins im Tor verletzt", betont Heinrizi, der aber auch betont, dass er Nummer zwei Cody Brenner vertraue. Zudem wird Olkinuora in absehbarer Zeit wieder zurückkommen. "Die OP ist erfolgreich verlaufen, er ist schon wieder in der Reha. Von daher sind wir optimistisch, dass er Anfang Oktober wieder einsteigen wird", so Heinrizi bei einem Pressetermin am Mittwoch.

Löwen für neue Abstiegs-Regelung

Die Löwen Frankfurt würden vor dem Saisonstart in der DEL eine Reform von Auf- und Abstieg in der ersten Eishockey-Liga befürworten. Besonders die Möglichkeit der Playdowns wird von den Hessen favorisiert. "Für die Fans könnte so zusätzlich Spannung geschaffen werden", sagte Manager Daniel Heinrizi. Bislang steigt nur dann ein Team aus der DEL ab, wenn der Meister der DEL2 die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt, um aufzusteigen. In dieser Saison erfüllen diese in der DEL2 neben den Kassel Huskies nur Dresden, Rosenheim, Landshut und Krefeld.

Auftakt gegen Nürnberg

Am Freitag (19.30 Uhr) steht für die Löwen das erste Saisonspiel an. In der heimischen Eissporthalle empfangen die Frankfurter die Nürnberg Ice Tigers. Für den neuen Headcoach Tom Rowe wird es eine besondere Partie, denn in den vergangen drei Jahren waren die Ice Tigers sein Arbeitgeber. Einfacher wird es dadurch nicht unbedingt, glaubt er: "Natürlich habe ich ein paar Insider-Informationen, weil ich dort war. Aber sie wissen auch, was sie von mir erwarten und wie wir rauskommen werden."

Rowe sagt selbst über sich, dass er in der Kabine auch mal laut werden kann, wenn es mal nicht so läuft. "Die Jungs wissen, was sie erwartet. Ich bin ein harter Coach, aber auch ein fairer Coach." Heinrizi hofft dagegen, dass es kaum Grund zum Laut-Werden geben wird: "Die Saison wird nicht immer perfekt laufen, aber wir haben einen guten Grundstein geschaffen."

Gesteigerter Etat und gestiegene Ziele

Bei dieser Grundsteinlegung hat den Löwen Frankfurt ein gesteigerter Etat geholfen. Dieser liegt nun bei rund neun Millionen Euro. Damit sind gleichzeitig aber auch die Ziele gestiegen. Platz sechs und das Erreichen ist ein mutiges Ziel, angesichts der Neuverpflichtungen auf und neben dem Eis erscheint es aber machbar.