Gegen Regensburg gilt's Gegen Regensburg gilt's: SV Wehen Wiesbaden setzt auf die eigene Relegations-Stärke
Der SV Wehen Wiesbaden darf in die Saison-Overtime gehen und fühlt sich in der Relegation fast wie zuhause. Die Favoritenrolle gegen Regensburg nimmt der SVWW aber nicht an und erwartet zwei Spiele "auf Messers Schneide".
Dass nach dem letzten Spieltag der Rasen in der Wiesbadener Arena voll mit Menschen ist, kennen sie ja beim SV Wehen Wiesbaden. Dass danach aber noch nicht Schluss ist und noch zwei Partien in der Saison folgen, hingegen auch. So war es im vergangenen Jahr, als sich die Hessen für ein paar Minuten bereits in der 2. Bundesliga wähnten, so war es auch an diesem Sonntag, als die Fans des FC St. Pauli nach dem 1:2 die Zweitliga-Meisterschaft feierten. Für den SVWW geht es am Freitag nun wieder in die Relegation. Das ist in diesem Jahr, ganz im Gegensatz zum Vorjahr, aber eine gute Nachricht.
"Relegation können wir und da haben wir auch alle Bock drauf", berichtete Gino Fechner direkt nach der Niederlage gegen St. Pauli. Im Vorjahr wurde Arminia Bielefeld relativ problemlos in den zwei Entscheidungsspielen bezwungen, dieses Mal soll Jahn Regensburg aus dem Weg geräumt werden. Nur eben mit anderen Vorzeichen.
SVWW schiebt die Favoritenrolle weg
"Wir kamen letztes Jahr aus der 3. Liga", blickte Keeper Florian Stritzel nochmal auf die Relegation im Jahr 2023 zurück. "Wir haben gegen einen Bundesliga-Absteiger gespielt, der dann auch in der zweiten Liga noch mal abgestiegen ist." Ergo: ganz andere Situation als in diesem Jahr. "Da will ich jetzt keine Favoritenrolle verteilen", erklärte Stritzel daher auch. "Es wird sehr eng."
Und dennoch weiß der Zweitligist durch die Erfahrung vom vergangenen Jahr, auf was es auch dieses Mal ankommen wird. Relegation können sie einfach in Wiesbaden. "In der Relegation sind wir irgendwie ein bisschen zuhause und ich freue mich, wenn ich meine Serie ausbauen kann", erklärte Kapitän Sascha Mockenhaupt, der 2019 und 2023 mit dem SVWW in die 2. Liga aufgestiegen war. "Wir wissen, dass wir es selbst in der Hand haben. Wir wollten da rein und sind überzeugt davon, dass wir es gewinnen können."
Regensburg kommt nicht mit Selbstvertrauen
Hinzu kommt, dass der SVWW sich durch die schlechte Rückrunde die Relegation selbst zuzuschreiben hat, es beim Jahn aus Regensburg aber ganz genauso aussieht. Die Oberpfälzer schmierten nach einer glänzenden Hinrunde in der Rückrunde immer mehr ab und verspielten so den bereits sicher geglaubten Aufstieg. "Wir wissen, dass Regensburg in der Rückrunde auch nicht die beste Phase hatte", betonte auch Robin Heußer. Mit übertriebenem Selbstvertrauen werden die Regensburger nicht unbedingt antreten.
Und dennoch ist vor allem Trainer Nils Döring, der gegen St. Pauli die Rote Karte sah und noch auf die Höhe seine Sperre wartet, vorsichtig vor dem Kräftemessen mit dem Drittligisten. "Es werden zwei Spiele, die auf Messers Schneide sind. Das sind 50:50-Spiele", berichtete er und fügte aber noch hinzu: "Mit dieser Leistung, die wir gegen St. Pauli gezeigt haben, ist mir nicht bange." Und mit der Relegations-Historie des SVWW im Rücken noch weniger.