Eintracht-Fußballerinnen mit Auftakt-Niederlage Eintracht-Fußballerinnen mit Auftakt-Niederlage: Der schwierige Tanz auf drei Hochzeiten
Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt starten mit einer Niederlage in die neue Saison. Weil sie zu wenig "im Hier und Jetzt leben".
Die Laune war bestens bei den Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt: Juventus Turin in der Champions-League-Qualifikation geschlagen und in die Playoffs eingezogen, unter der Woche die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal gelöst – es war angerichtet für einen erfolgreichen Ligaauftakt bei der SGS Essen. Allein, es kam anders.
Mit einem 0:2 im Gepäck ging es am Sonntag für die Hessinnen zurück nach Frankfurt, eine Enttäuschung zum Auftakt für die ambitionierten Frankfurterinnen. Und eine Niederlage, bei der laut Cheftrainer Niko Arnautis auch das Juve-Spiel eine Rolle gespielt haben dürfte. "Das ist eine klare Lernsache", sagte Arnautis auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Wir hatten letzte Woche ein riesiges Highlight mit Juventus Turin, hatten unter der Woche ein Pokalspiel, heute den ersten Spieltag. Wir müssen lernen, jeden Wettbewerb, jedes Spiel voll zu gehen. Das haben wir heute nicht komplett geschafft."
"Wir müssen viel mehr im Hier und Jetzt leben"
Etwas poetischer drückte es Sophia Kleinherne aus: "Wir müssen viel mehr im Hier und Jetzt leben", sagte die Abwehrspielerin und führte aus: "Die Kunst wird es sein, alle drei Wettbewerbe konstant bespielen zu können, das konnten wir heute nicht. Uns war klar, dass es ein anderer Wettbewerb ist, aber dass wir die gleiche Intensität brauchen."
Der schwierige Tanz auf drei Hochzeiten also. Und tatsächlich präsentierten sich die Hessinnen in Essen keinesfalls so griffig, wie es sie ansonsten auszeichnet, hatten mit den engagiert und offensiv auftretenden Essenerinnen ihre liebe Mühe – und verloren letztlich verdient.
"Da haben wir zu wenig investiert"
"Dieses Spiel wurde an der Basis entschieden. Da haben wir zu wenig investiert", so Arnautis, der vor allem Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfindung bemängelte. "Wir haben zu lange gebraucht, um Entscheidungen zu treffen, haben uns in den entscheidenden Situationen nicht durchgesetzt. Das war nicht das, was wir können."
Was die Hessinnen können, haben sie zuletzt gegen Juventus gezeigt, als sie den italienischen Spitzenklub förmlich niederrangen. Nach der Länderspielpause wartet dann direkt das nächste Highlight, wenn der VfL Wolfsburg nach Frankfurt kommt. Spätestens gegen den Topklub aus Niedersachsen sollten die Hessinnen dann wieder mehr im Hier und Jetzt leben.