Florian Kohfeldt auf der Lilien-PK

Der SV Darmstadt 98 vor dem Spiel gegen Nürnberg Der SV Darmstadt 98 vor dem Spiel gegen Nürnberg: Problemfeld Entscheidungsfindung

Stand: 29.01.2025 16:39 Uhr

Gegen den 1. FC Nürnberg will der SV Darmstadt 98 endlich wieder in allen Phasen eines Spiels überzeugen. Trainer Florian Kohfeldt legt den Fokus auf die Entscheidungsfindung, sieht aber anderswo auch eine Entwicklung.

Die Woche war kurz bei den Lilien, aber auch intensiv. Drei Tage sind seit dem glanzlosen 0:1 gegen Paderborn vergangen, Zeit für Regeneration, Training und vor allem viele Videoanalysen, wie Trainer Florian Kohfeldt am Mittwoch auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitag gegen den 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr) verriet. Klare Sache: Mit dem Start ins Fußballjahr ist bei den Hessen niemand zufrieden.

Alarmismus wäre aber auch nicht angebracht, warum auch, nicht alles gegen Paderborn war schlecht und schon im nächsten Mittelfeld-Duell gegen den Tabellennachbarn aus Franken besteht die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. "Es wird für uns wichtig werden, gegen einen Gegner mit viel Qualität alle Spielphasen zusammenzubekommen. Dann sehe ich eine gute Möglichkeit, dass wir das Spiel gewinnen können."

Kohfeldt: "Wir sind an den kleinen Momenten gescheitert"

Was Kohfeldt damit meint: Gegen den SC Paderborn verteidigte seine Mannschaft aus dem Spiel heraus zwar gut, das 0:1 resultierte aus einer Standardsituation. Sie schaffte es allerdings nicht, selbst in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. Alte Regel: Wer nicht schießt, kann nicht treffen, und wer nicht trifft, kann kein Spiel gewinnen. Oder wie es Kohfeldt ausdrückte: "Wir haben uns Torchancen nicht in der Qualität herausgespielt, wie es unser eigener Anspruch ist."

Das soll gegen Nürnberg besser werden, glaubt man Kohfeldt, fehlen dazu nur Nuancen. "Wir sind gegen Paderborn oft an den kleinen Momenten gescheitert", sagt er und zählt auf: "Die Ballannahme, ein oder zwei Kontakte, auf die Kette zuzugehen oder schon den tiefen Ball zu spielen." Eine Frage der Entscheidungsfindung also, keine der generellen Spielanlage. "Wir haben momentan das Thema der Entscheidungen. Rein was die Räume angeht, in die wir gekommen sind, sehe ich einen Fortschritt."

Lidberg setzt noch einmal aus

Entsprechend wünscht er sich mehr Klarheit in den entscheidenden Situationen, der Weg dahin sei aber auch ein Prozess. Einer, der im Strafraum mal für Klarheit sorgen könnte, wird allerdings noch einmal aussetzen müssen. "Isac Lidberg ist wieder voll im Mannschaftstraining. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass wir ihm noch eine Woche geben", so Kohfeldt.

Auch ohne Neun-Tore-Mann Lidberg soll aber der Turnaroud geschafft werden, die Lilien sind im neuen Jahr noch sieglos und warten nun seit drei Spielen auf einen Erfolg. Mit dem 1. FC Nürnberg wartet indes ein Gegner, der in dieser Saison bislang auch nicht eben die Sterne vom Himmel spielt.

"Eine sehr offensive und spielstarke Mannschaft"

Dennoch warnt Kohfeldt: "Nürnberg ist eine sehr offensive und spielstarke Mannschaft, die sehr viel in Bewegung und schwer zu greifen ist. Sie schießen viele Tore, haben aber auch immer wieder Probleme, manche Situationen zu verteidigen." Diese gilt es aus Lilien-Sicht, durch bessere Entscheidungsfindung zu kreieren. Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Kohfeldt jedenfalls ist zuversichtlich. "Wir müssen uns auf unsere Leistung fokussieren und das, was wir wollen. Und das ist immer, das Spiel zu gewinnen."

So könnten die Lilien spielen:

Die Lilien-Aufstellung gegen Paderborn.

Die Lilien-Aufstellung gegen Düsseldorf.