BR24 Sport Olympia: Für Bambergerin erfüllt sich "surrealer Traum"
Für Alina Hartmann aus Bamberg geht ein Traum in Erfüllung. Mit der Basketball-Nationalmannschaft reist die 28-Jährige zu den Olympischen Spielen in Paris. Erst 13 Tage vor der Eröffnungsfeier erhielt sie die Gewissheit, wirklich im Team zu sein.
Alina Hartmann aus Bamberg fährt zu den Olympischen Spielen nach Paris – als Teil der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Für die 28-Jährige geht ein Traum in Erfüllung.
Aus Litzendorf in die große Basketball-Welt
Kurz hat die 1,83 Meter große Basketballerin nochmal in ihrer Heimatstadt vorbeigeschaut. Nach zuletzt drei Wochen mit Trainingslager und Testspielen in Finnland und Polen hatte sie gerade mal 36 Stunden Zeit, um ihre Eltern zu besuchen und durch die Altstadt zu schlendern, bevor sie zur Nationalmannschaft zurückkehrte. "Es ist nicht nur meine Familie hier, ich bin hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, ich habe viele coole Erinnerungen. Dementsprechend liebe ich es, durch die Stadt zu laufen, das Flair aufzusaugen, Eis zu essen oder Kaffee zu trinken", schwärmt Hartmann von ihrer Heimatstadt.
Ihre ersten Lebensjahre hat sie in Litzendorf im Landkreis Bamberg verbracht. Bei der BG Litzendorf hat sie die ersten Körbe geworfen. Mit der DJK Bamberg stieg sie noch als Schülerin in die Bundesliga auf, seit Jahren spielt sie im Ausland. Unter anderem mehrere Stationen in Spanien, Australien und zuletzt in Belgien stehen in ihrer sportlichen Vita.
Überraschende Olympiaqualifikation
37 Länderspiele hat sie in den vergangenen Jahren absolviert, das wichtigste wohl im vergangenen Februar in Brasilien. Im entscheidenden Spiel um die Olympiateilnahme setzte sich Deutschland gegen die südamerikanischen Gastgeberinnen durch. Dass die deutschen Basketball-Frauen sich für die Olympischen Spiele qualifiziert haben, ist eine kleine Basketball-Sensation. "Vor 9.000 Zuschauern in deren Halle mit drei Punkten zu gewinnen war ein unglaubliches Gefühl" beschreibt Hartmann den Gänsehaut-Moment.
Zwölf Jahre lang hatte sich die Frauennationalmannschaft bis 2023 nicht einmal für eine Europameisterschaft qualifiziert. Die Olympiateilnahme kommt also überaus überraschend. "Mit der Olympiaqualifikation hat einfach niemand gerechnet, das ist ein wahnsinniger Sprung für den Frauenbasketball in Deutschland", sagt Hartmann. Es fühle sich surreal an, da Olympische Spiele für die deutschen Basketballerinnen vor wenigen Jahren noch ein gänzlich unerreichbares Ziel zu sein schienen.
Bangen um Nominierung für das endgültige Team
Doch der Qualifikation in Brasilien folgten nervenaufreibende Monate des Bangens. Die Bambergerin wollte unbedingt mit zu den Olympischen Spielen, doch Bundestrainerin Lisa Thomaidis legte sich erst 13 Tage vor der Eröffnungsfeier auf ihren endgültigen Kader fest. Auf Instagram postete Hartmann ein Bild im Deutschland-Outfit und schrieb dazu: "Mama, ich habe es geschafft! Ich fahre offiziell zu den Olympischen Spielen!"
Ihren Eltern habe sie viel zu verdanken, betont Alina Hartmann: "Sie haben mich erst zum Basketball geschickt und immer dabei unterstützt, seit ich sieben oder acht Jahre alt bin. Sie waren bei allen Spielen dabei, sind später auch ins Ausland gereist, um Spiele von mir anzuschauen. Es freut mich auch für sie, dass sie jetzt so ein großes Event miterleben und ihre Tochter dabei sehen dürfen", sagt die Olympiateilnehmerin.
Eltern feuern in der Halle an
Ihr Vater Roland Schneider hat über die Jahre viele Trikots seiner Tochter gesammelt. Bald wird wohl das von den Olympischen Spielen in Paris dazukommen. "Es ist ein absoluter Traum, wir sind natürlich stolz. Ich habe so viele Handy-Nachrichten in den vergangenen Tagen bekommen. Ich glaube, ganz Bamberg ist stolz", sagt Alinas Vater. Hartmanns Eltern werden zu den Vorrundenspielen, die in Lille ausgetragen werden, anreisen und die Deutsche Mannschaft in der Halle anfeuern.
Die Vorrunden-Gruppe der deutschen Mannschaft ist mit den Gegnern USA, Japan und Belgien stark besetzt. Die Zeit bis zum nächsten Heimatbesuch in Bamberg dürfte für Alina Hartmann auch ein paar Tage länger werden. Schließlich will sie mit der Frauenbasketball-Nationalmannschaft möglichst lange im olympischen Turnier bleiben.
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Quelle: Mittags in Franken 22.07.2024 - 12:30 Uhr