BR24 Sport Länderspieljahr samt Heim-EM: Nagelsmann zieht zufriedenes Fazit
Nicht gewonnen in Ungarn, auch nicht wirklich überzeugt - trotzdem blickt man bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft positiv auf das Länderspieljahr 2024 zurück. Der Gier und der Spaß sind zurück - und der Bayern-Block ist kleiner geworden
Während des Spiels wirkte Julian Nagelsmann teilweise sehr unzufrieden auf seiner Trainerbank. Doch nach dem 1:1 (0:0) in Budapest gegen resiliente Ungarn gab sich der Bundestrainer versöhnlich mit seinem Team: "Es gibt viel zu analysieren, aber das ist jetzt der falsche Zeitpunkt dafür", sagte er. Die insgesamt sehr positive Jahresbilanz wollte der gebürtige Landsberger durch den in letzter Sekunde vergebenen Sieg im letzten Gruppenspiel der Nations League nicht verhagelt wissen.
Auch ohne Abschlusssieg "megazufrieden" mit dem Länderspieljahr
"Wir haben heute Dinge okay gemacht, aber wir können Dinge auch besser machen", so Nagelsmann, der sicher war: "Wenn wir gleich nochmal spielen, dann gewinnen wir deutlich, auch mit derselben Aufstellung." Ja, die klareren Chancen hatten an diesem Abend die Ungarn. Ja, der finale Ball und die Struktur im Spiel hätten ein bisschen gefehlt. Aber: "Man muss das große Ganze beurteilen, und dann kann man das 1:1 heute verschmerzen."
Ähnlich äußerten sich einige Spieler, die - wie Nico Schlotterbeck oder der starke Alexander Nübel - betonten, wie viel Spaß es gerade macht, für Deutschland zu spielen. Nübel, der sich mit Oliver Baumann ein Duell um die "Nummer zwei" im Tor hinter dem derzeit verletzten Marc-André ter Stegen liefert, sagte: "Klar hätte ich gerne gewonnen, dass wir einen Megaabschluss haben. Wir können aber trotzdem megazufrieden sein mit dem Jahr."
Der FC-Bayern-Block wird stetig kleiner
Schlotterbeck? Nübel? Diese Namen zeigen auch, dass der FC-Bayern-Block in diesem Jahr stetig kleiner geworden ist, zuletzt waren in Joshua Kimmich, Leroy Sané, Serge Gnabry und Jamal Musiala dabei. Nur Musiala und Kimmich sind davon unumstrittene Stammspieler. Thomas Müller und Manuel Neuer beendeten nach der Heim-EM ihre Karrieren, zeitweise kickten mehr Stuttgarter als Münchner für Nagelsmanns DFB-Team.
Allem Anschein nach dürfte sich das auch im Jahr 2025 nicht komplett ändern. Dann wird zwar der Münchner Jungstar Aleksander Pavlovic nach seinem Schlüsselbeinbruch zurück im Kreise der Nationalmannschaft erwartet. Leon Goretzka aber wurde zuletzt nicht mehr nominiert. Für andere, jüngere Münchner käme der Schritt ins Nationalteam zu früh.
Nagelsmann: "So ein extremes Wir-Gefühl noch nie gespürt"
Ganz generell überwiegt für Nagelsmanns Nationalteam in diesem Jahr aber der Stolz über ein erfolgreiches Länderspieljahr. Schließlich stand Deutschland schon vor der Partie in Ungarn als Gruppensieger und Viertelfinalteilnehmer fest in der Nations League. Im März 2025 trifft Nagelsmanns Mannschaft auf Kroatien, Dänemark oder Italien.
Und so blieb Nagelsmann letztlich auch am Dienstagabend versöhnlich: "Ich habe so ein extremes Wir-Gefühl noch nie gespürt. Ich fühle mich hier nicht nur wohl, ich habe sehr gute Mitarbeiter. Ich habe eine Mannschaft, die sich in der wenigen Zeit echt super entwickelt hat. Dieses Wir-Gefühl ist schon einmalig. Persönlich hat mir das Jahr viel gegeben." Eines sei sicher: Wenn die Nationalmannschaft so weitermache, werde sie 2026 deutlich besser präpariert sein als vor der EM 2024.
Zum Video: Spielbericht Ungarn - Deutschland in der Nations League
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Quelle: BR24 20.11.2024 - 18:30 Uhr