Kira Weidle-Winkelmann

BR24 Sport Kira Weidle-Winkelmann bereit für die tückische Kandahar-Abfahrt

Stand: 24.01.2025 20:11 Uhr

Beim Heim-Weltcup in Garmisch-Partenkirchen steht aus deutscher Sicht vor allem eine im Fokus in Abfahrt und Super-G: Kira Weidle-Winkelmann. Die Starnbergerin ist zwar etwas erkältet, gibt sich aber trotzdem kämpferisch vor den Heimrennen.

Von Johannes Kirchmeier

Ein wenig erkältet hörte sie sich schon am Freitag im Zielraum in Garmisch-Partenkirchen nach der zweiten und letzten Trainingsfahrt für die Abfahrt am Samstagvormittag. Doch allzu lange wollte sich die stärkste deutsche Speed-Skirennfahrerin Kira Weidle-Winkelmann nicht mit ihrem gesundheitlichen Zustand aufhalten. Ja, auf der Piste hatte sie nicht "alle Körner gehabt". Aber: Mit etwas Ruhe, Schlaf und Tee werde das schon für Samstag, sagte sie mit einem Grinsen.

Es ist keine leichte Aufgabe, der sich Weidle-Winkelmann gerade stellen muss. Auf ihr ruhen die deutschen Hoffnungen in der Abfahrt am Samstag (ab 10.15 Uhr im BR24Sport Liveticker) und im Super-G (ab 11 Uhr im BR24Sport Liveticker) am Sonntag beim Heim-Weltcup auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen.

Aicher sagt Abfahrt ab - Weidle-Winkelmann im Fokus

Nachdem die Weltcup-Kollegin - und vor allem Vielfahrerin - Emma Aicher die Abfahrt abgesagt hat und nur im Super-G antritt, ist Weidle-Winkelmann das bei weitem bekannteste Gesicht des deutschen Ski-Teams dort. Damit steigen die Ansprüche an die mittlerweile 28-Jährige. Die beiden Nachwuchskräfte Fabiana Dorigo vom TSV 1860 München und Anna Schillinger vom SWC Regensburg werden erst sehr spät starten - für sie gilt es, erst einmal Kandahar-Erfahrung zu sammeln.

Weidle-Winkelmann kann dabei auch auf große Unterstützung zählen, 70, 80 Freunde werden vorbeischauen in den kommenden zwei Tagen. An einem für sie durchaus besonderen Ort: Hier in Garmisch-Partenkirchen hat sie es im Jahr 2019 zum zweiten Mal überhaupt auf ein Weltcup-Podest geschafft, damals wurde sie Dritte. Im vergangenen Jahr wurde ihr Heimweltcup abgesagt, nun will sie daheim ihre Fans wieder überzeugen.

Kurs in Garmisch-Partenkirchen verändert, Weidle-Winkelmann freut's

Im Training dafür belegte sie beim Sieg von Sofia Goggia am Freitag Platz 16., Breezy Johnson aus den USA wurde Zweite vor den zeitgleichen Österreicherinnen Christina Ager und Ricarda Haaser. Weidle-Winkelmann sieht aber noch Verbesserungspotenzial: "Ich muss sicher noch ein paar Dinge anpassen", sagte sie im BR24Sport-Interview. "Es war nicht ganz so optimal. Es war natürlich auch sehr anders von den Bedingungen her." In der Nacht hatte es geregnet, die Strecke wurde aufgrund der nächtlichen kalten Temperaturen noch einmal härter, zwei schwere Stürze von der Schweizerin Stephanie Jenal und der Tschechien Tereza Nova erlebten die Zuschauer an der Kandahar daher am Freitag auch.

Die Verantwortlichen haben in diesem Jahr den Kurs aber angepasst und in Teilen entschärft - und viele Skirennfahrerinnen äußerten sich dazu sehr wohlwollend im Ziel. "Es ist, finde ich, die schönere Variante", fand auch Weidle-Winkelmann. "Vor allem nach dem Eishang und im Seilbahnsprung fahren wir dieses Mal mit einem Linksschwung rüber, was früher ein Rechtsschwung war. Es sind danach zwei offene Tore. Ich glaube, da muss man einfach ein bisschen das Tempo rausnehmen in die Hölle rein, da ist es ja doch immer sehr unruhig drin."

Neu-Kandahar-Bezwingerin Delia Durrer: "Wilde Sache"

Zudem sei es auch wieder dunkel, berichtete sie über die Piste. Die Kandahar liegt ja auf dem Nordhang am Kreuzeck, da ist es schattiger. Was bei den aktuell warmen Temperaturen aber durchaus auch positiv für die längere Haltbarkeit der Piste ist.

Ein paar Konkurrentinnen von Weidle-Winkelmann lernen die anspruchsvolle Kandahar in Oberbayern in diesen Tagen erst kennen: etwa die Schweizerin Delia Durrer, die erstmals heruntergefahren ist. Sie wirkte durchaus beeindruckt: "Es war schon eine wilde Sache. Wenn man die Strecke noch nicht kennt, muss man das Herz in die Hand nehmen", sagte sie, gab aber durchaus auch ein forsches Motto fürs Wochenende vor: "Jetzt muss man einfach den Mut haben - und runter die Latten!"

Quelle: BR24Sport im Radio 24.01.2025 - 14:55 Uhr