Harry Kane, Thomas Müller beim FC Bayern - Ermedin Demirovic, Deniz Undav und Jamie Leweling beim VfB Stuttgart: Viele Topspiele beim Südgipfel.

BR24 Sport FC Bayern gegen Stuttgart: "Das Wort Süd-Schlager gilt wieder"

Stand: 18.10.2024 12:17 Uhr

In der vergangenen Saison landete der VfB Stuttgart vor dem FC Bayern. Nun reisen die Schwaben mit vielen Nationalspieler nach München. Der FC Bayern hat seit drei Partien nicht gewonnen hat. Vincent Kompany will an seiner Spielweise aber festhalten.

Von Raphael Weiss

Dass der FC Bayern gerne die meisten deutschen Nationalspieler bei sich versammelt, ist kein Geheimnis. Was einst Uli Hoeneß als Losung ausgab, gilt auch heute noch. Doch beim vergangenen Lehrgang, wie Länderspielreisen mittlerweile im DFB-Sprech heißen, wurden nur drei FCB-Spieler nominiert. Der VfB Stuttgart stellte doppelt so viele.

Eberl zum Bayern-Block beim DFB: "WM ist erst in zwei Jahren"

"Das zeigt, dass sie sehr, sehr gut gearbeitet haben in den letzten Jahren", lobte Vincent Kompany und Sportvorstand Max Eberl stimmt mit ein: "Basti (Sebastian Hoeneß, Anmerkung d. Red.) hat in den anderthalb, zwei Jahren eine Idee entwickelt. Es ist bemerkenswert und bewundernswert, was die für einen guten Job machen", sagte er und fügt an: "Das Wort Süd-Schlager gilt wieder. Der VfB hat gezeigt, dass wieder mit ihnen zu rechnen ist."

Musiala fällt aus, Upamecano und Sané weiter angeschlagen

Dennoch: Die Diskrepanz an aktuellen DFB-Spielern konnte Eberl nicht ganz auf sich sitzen lassen: "Die WM ist erst in zwei Jahren", sagte er grinsend. Ein Hinweis darauf, dass der FC Bayern sich für den einen oder anderen Stuttgart-Spieler interessiert, oder darauf, dass einige FC-Bayern-Spieler bei den Nations-League-Spielen gegen Bosnien-Herzegowina und dem Duell gegen die Niederlande in München verletzt fehlten? Vielleicht ein bisschen was von beidem.

Klar ist: Jamal Musiala wird, wenn er gesund ist, zum WM-Kader gehören. Leroy Sané ist auch ein Dauergast in der Nationalmannschaft. Beide haben aktuell noch mit Verletzungen zu kämpfen. Musiala wird auch gegen Stuttgart fehlen, Sané ist - wie Dayot Upamecano - noch immer nicht bei 100 Prozent. "Ich kann mir vorstellen, dass wir in den nächsten Wochen einen Top Leroy Sané sehen werden", sagte Kompany und erklärte damit: jetzt eben noch nicht.

Nübel: "Müssen akzeptieren, dass er Stuttgarts Nummer 1 ist"

Und dann ist da noch Torwart Alexander Nübel, der in Stuttgart zum Nationalspieler reifte, sein Debüt gegen Bosnien feierte - aber vertraglich bis 2029 an den FC Bayern gebunden ist. Aber all das ist aktuell eher Nebensache, findet Kompany: "Aus Respekt für das Spiel für morgen müssen wir akzeptieren, dass Nübel in Stuttgart die Nummer 1 ist und Neuer bei uns die Nummer 1 ist. Wir freuen uns, dass er einen guten Job macht in Stuttgart. Aber wir wollen morgen nur das Spiel gewinnen."

Das haben die Münchner auch bitter nötig. Trotz schönem Fußball und viel Lob für den Trainer wartet der Rekordmeister seit nun drei Spielen auf einen Sieg. Nur die Tordifferenz sichert ihm die Tabellenführung vor Leipzig. Dahinter warten in Ein-Punkte-Schritten Frankfurt, Freiburg und Leverkusen - gemeinsam mit Union Berlin.

Kompany lobt VfB: "Wollen eigenen Fußball spielen"

Der VfB Stuttgart steht momentan auf Rang acht. Der Saisonstart ist nicht unbedingt gelungen. Zuletzt gab es Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim und den VfL Wolfsburg. Doch der 5:1-Sieg gegen den BVB zeigt, wozu die Mannschaft von Trainer Hoeneß - Neffe von Uli - fähig ist. "Sie wollen immer den eigenen Fußball zu spielen. Sie machen immer Druck, stehen sehr hoch, wollen fußballerisch die Lösung finden", lobte Kompany und hob das Champions-League-Spiel gegen Real Madrid hervor, in dem Stuttgart lange mindestens auf Augenhöhe mit den "Königlichen" agierte, schließlich aber 1:3 verlor.

Drei Spiele ohne Sieg: "Wäre blöd, alles zu ändern"

Hohes Pressing, fußballerische Lösungen, gute Spiele, aber unzufriedenstellende Ergebnisse - das klingt auch wie das, was der FC Bayern in den vergangenen Wochen gezeigt hat. Daran, die Spielweise zu ändern, etwas tiefer zu stehen, um weniger konteranfällig zu sein, denkt Kompany derzeit allerdings nicht: "Ich komme aus Belgien, wir sind sehr pragmatisch. Für mich ist es nicht nur eine Sache des Glaubens: Wir waren in den Spielen sehr dominant. Wir hatten viel, viel mehr Chancen als der Gegner. Wir wollen es optimieren. Wenn man objektiv bleibt, wäre es blöd, alles zu ändern."

Und der neue Trainer des FC Bayerns fügte an: "Wir glauben, dass wir in Zukunft sehr viele Spiele gewinnen". Gegen Stuttgart wäre ein guter Zeitpunkt für Kompany, um wieder damit anzufangen. Sonst wäre man die Tabellenführung erstmal wieder los. Und das Selbstverständnis, die Nummer eins in Deutschland zu sein, ist beim FC Bayern noch elementarer, als dass man den Kern der DFB-Elf stellen möchte.

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Quelle: BR24Sport 18.10.2024 - 18:30 Uhr