BR24 Sport Tischtennis-Hoffnung Annett Kaufmann holt EM-Bronze in Linz
Die deutsche Tischtennishoffnung Annett Kaufmann hat bei der EM in Linz ihre erste Medaille gewonnen. Zusammen mit Patrick Franziska holte sie im Mixed-Wettbewerb Bronze. Es ist das erste Profijahr der 18-Jährigen vom SV DJK Kolbermoor.
Tischtennis-Senkrechtstarterin Annett Kaufmann hat mit ihrem Mixed-Partner Patrick Franziska bei der EM das Finale verpasst und die Bronzemedaille gewonnen. In einem umkämpften Halbfinal-Duell mit den österreichischen Lokalmatadoren Sofia Polcanova und Robert Gardos verlor das deutsche Duo knapp mit 2:3 (8:11, 12:10, 14:12, 9:11, 14:16). Ihre erste Medaille bei einer Individual-EM im Erwachsenenbereich hatte die erst 18-jährige Kaufmann durch den Halbfinal-Einzug bereits sicher.
Erstes Profijahr für den SV DJK Kolbermoor
"Es ist sehr schade und extremst bitter, wenn es so knapp ist", sagte Kaufmann, die sich zunächst noch nicht über den Gewinn der Bronzemedaille freuen konnte: "Aber wenn wir ein bisschen Zeit haben und etwas runterkommen, werden wir realisieren, dass wir sehr gut gespielt und eine Medaille mit nach Hause gebracht haben. Ich bin sehr stolz auf uns."
Für Annett Kaufmann, die ab der neuen Bundesligasaison für den SV DJK Kolbermoor antreten wird, ist es die Fortsetzung eines kometenhaften Aufstiegs: Die 18-Jährige war die Entdeckung der Olympischen Spiele in Paris, wohin sie lediglich als Ersatzfrau gereist war, aber dann zum Zug kam.
Seit Olympia hat die 18-Jährige rund 35.000 Follower auf Instagram dazugewonnen. Sie sagte nach den Spielen schweren Herzens mehrere Fernseh-Anfragen ab, sie hatte einen Urlaub geplant und hatte mit dem Hype um ihre Person nicht gerechnet.
EM in Linz als Härtetest
Nun startet Kaufmann in ihr erstes Jahr als Profispielerin. Sie entschied sich zunächst gegen ein Studium oder den Weg zur Bundeswehr als Sportsoldatin. Kaufmann setzt alles auf die Karte Tischtennisprofi: "Ich möchte mich zum ersten Mal im Leben nur aufs Tischtennisspielen konzentrieren. Ich bin ja erst 18, ich habe die Zeit, das mal zu testen", sagt sie.
Gegen das österreichische Duo mit dem 45 Jahre alten Gardos und Einzel-Europameisterin Polcanova knüpfte Kaufmann gemeinsam mit dem erfahrenen Franziska (32) erst nach einem schwachen Beginn an die starken Vorstellungen im Turnierverlauf an. Im Entscheidungssatz vergaben die beiden DTTB-Hoffnungen allerdings drei Matchbälle.
Weiter im Einzel gefordert
Im Doppel war "Vielspielerin" Kaufmann zuvor an der Seite der EM-Zweiten Nina Mittelham gegen die Schwedinnen Linda Bergström und Christina Källberg im Achtelfinale (1:3) ausgeschieden. Dazu kämpft die deutsche Olympia-Entdeckung am Freitag (18.00 Uhr) noch gegen die Rumänin Bernadette Szoczs um den Achtelfinal-Einzug im Einzel-Wettbewerb. Kaufmann hatte mit den deutschen Frauen bereits zweimal Gold bei Team-Europameisterschaften gewonnen. Im Einzel holte die Linkshänderin schon bis zur U21 alle Titel.
Auch die deutschen Männer um Titelverteidiger Dang Qiu und den Routinier Dimitrij Ovtcharov sind am Freitagnachmittag im Einzel gefordert. Im Doppel erreichte Qiu gemeinsam mit Benedikt Duda durch den klaren Erfolg gegen die Österreicher Gardos/Daniel Habesohn (3:0) bereits das Viertelfinale. Andre Bertelsmeier und Fanbo Meng sowie Yuan Wan und Sabine Winter schieden aus.
Quelle: BR24 17.10.2024 - 18:30 Uhr