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Bayern und Leverkusen schwächeln Wundertüte Bundesliga - erobert Frankfurt die Spitze?

Stand: 17.10.2024 12:48 Uhr

Eintracht Frankfurt als Tabellenführer, Freiburg auf Platz zwei? In der Fußball-Bundesliga erscheint am 7. Spieltag vieles möglich. Sie gleicht aktuell einer Wundertüte.

Von Frank van der Velden

Gut - der FC Bayern München führt die Tabelle an, was für einen Rekordmeister ja auch irgendwie standesgemäß ist. Doch die Spitzenposition ist äußerst wackelig.

Sollten die Münchner das Topspiel gegen Vizemeister VfB Stuttgart am Samstag (ab 18.30 Uhr im Live-Ticker und in der Radio-Reportage bei der Sportschau) nicht gewinnen oder gar verlieren, dann können gleich drei andere Teams an den Bayern vorbeiziehen.

Drei Punkte zwischen Platz 1 und Platz 6

Eng und spannend geht es zu im oberen Drittel. Zwischen dem Tabellenführer aus München und dem Sechsten, das ist aktuell der 1. FC Union Berlin, liegen gerade mal drei Punkte.

Woran liegt das? Zum einen daran, dass nach sechs Spieltagen noch keine Mannschaft mehr als vier Siege auf dem Konto hat. Mit Blick auf die Spitzenteams ist das durchaus als kollektives Schwächeln zu bezeichnen.

So gab es für die Bayern unter dem neuen Trainer Vincent Kompany nach zunächst dominanten Auftritten nur zwei Unentschieden in Serie, und sie mussten dabei erkennen, dass es wohl doch nicht so einfach werden wird, die Schale wieder zurückzuholen. Sowohl gegen Bayer Leverkusen als auch gegen Eintracht Frankfurt wurden die Punkte geteilt - und das jeweils nach Führung. Und jetzt kommt der Vizemeister aus Stuttgart.

Leverkusen aktuell nicht meisterlich

Ähnlich erging es dem Meister. Auch Leverkusen spielte zuletzt zweimal in Folge nur remis. Beim FC Bayern war das ja noch in Ordnung, gegen das damalige Schlusslicht Holstein Kiel eher nicht. Jedenfalls aus Sicht der Werkself, denn die verspielte gegen den Aufsteiger eine 2:0-Führung. Das war dem Team von Trainer Xavi Alonso auch schon beim 2:3 gegen RB Leipzig passiert.

Mit elf Punkten nach sechs Spieltagen hat Leverkusen damit die schwächste Zwischenbilanz eines Meisters seit zwölf Jahren. Zwölf Gegentore in den ersten sechs Partien kassierte ein aktueller Titelträger sogar zuletzt vor 15 Jahren.

Leipzig und die beiden Nullnummern

Kommen wir zu RB Leipzig. Der Emporkömmling ist punktgleich mit den Bayern Tabellenzweiter und gerade so erfolgreich wie noch nie zu diesem Saisonzeitpunkt. Genau wie die Münchner sind die Sachsen noch ungeschlagen, doch dass sie sich dennoch schwarzärgern, ist kein Geheimnis.

Denn daheim gegen Union Berlin und beim FC St. Pauli spielten sie jeweils nur 0:0 - was man im Meisterschaftskampf beides durchaus als Patzer bezeichnen darf. Jetzt geht es nach Mainz, wieder so ein Gegner, den es zu schlagen gilt, wenn man ganz nach oben will.

Frankfurt, Freiburg und Union oben mit dabei

Die Schwächen der drei Champions-League-Teilnehmer aus München, Leverkusen und Leipzig nutzen andere Teams. Allen voran Eintracht Frankfurt. Seit fünf Partien sind die Hessen ungeschlagen, holten dabei 13 von 15 möglichen Punkten und trotzten zuletzt beim 3:3 auch dem FC Bayern einen Zähler ab.

Jetzt tritt das Team von Trainer Dino Toppmöller zum Spitzenspiel in Leverkusen an, und das wegen der aktuellen Form beider Teams nicht als Außenseiter. Sollte die Eintracht beim Meister gewinnen und sollten die Bayern und auch Leipzig erneut patzen, dann wäre man Tabellenführer. Unmöglich erscheint das nicht.

Dino Topmöller

Dino Toppmöller kann derzeit zufrieden sein

Schuster macht in Freiburg Streich vergessen

Unerwartet stark tritt auch der SC Freiburg auf. Dabei wusste dort nach der Ära Christian Streich niemand so recht, wo die Reise hingeht. Aktuell geht sie nach oben. Vier Siege nach sechs Spieltagen gab es in der SC-Historie noch nie, und die Breisgauer sind unter dem neuen Trainer Julian Schuster Tabellenvierter. Gegen den FC Augsburg sind sie daheim nun schon wieder Favorit.

Auf Erfolgskurs ist auch der 1. FC Union Berlin unter Trainer Bo Svensson. Elf Punkte nach sechs Spielen bedeutet die zweitbeste Bilanz für den Klub. Nur vor zwei Jahren waren die Köpenicker noch besser und landeten dann in der Champions League. Auch bei Holstein Kiel sind am Sonntag Punkte drin. Erst zuletzt besiegte Union den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund mit 2:1.

Bo Svensson

Bo Svensson und Union haben sich aus der Krise gekämpft

Dortmund und Stuttgart in Lauerstellung

Apropos Dortmund: Der BVB ist aktuell Siebter und steht einen Rang besser da als der VfB Stuttgart. Mit beiden Teams ist nach eher mauem Start in die Saison in den kommenden Wochen noch zu rechnen. Und das wird die Situation im oberen Tabellendrittel dann noch spannender machen.