Töchter brachten sie zum Eishockey Ex-Eisschnellläuferin Friesinger-Postma spielt jetzt Eishockey
2010 beendete Eisschnellläuferin Anni Friesinger-Postma ihre Karriere. Mehr als zehn Jahre später kehrt sie wieder aufs Eis zurück. Die dreifache Olympiasiegerin spielt nun Eishockey in Inzell.
Das Eis war immer ihr sportlicher Lebensraum. Anni Friesinger-Postma ist dreimalige Olympiasiegerin, 16-malige Weltmeisterin und fünfmalige Europameisterin. 2010 beendete die heute 46-Jährige ihre aktive Karriere. Jetzt ist sie zurück auf dem Eis und spielt Eishockey in Inzell.
Auch wenn der eisige Untergrund nichts Neues für die Bayerin ist, musste sie sich zunächst an ihren neuen Sport gewöhnen, erzählt sie im Interview mit BR24Sport: "Beim Eisschnelllaufen ist eine gut geschliffene Kufe das A und O", erklärt Friesinger-Postma. Ist die beim Eishockey zu scharf, "liegst du erstmal auf dem Rücken". Man müsse sich "vom Laufen her komplett umstellen".
Töchter brachten sie zum Eishockey
Ihre beiden Töchter, die in der U11 und der U13 von RedBull Salzburg spielen, haben sie zum Eishockey gebracht und die hat großen Spaß, weil sie wieder körperlich gefordert ist - nicht nur auf dem Eis: "Schon das Anziehen ist schwierig, da bin ich schon nassgeschwitzt", erzählt Friesinger-Postma lachend.
In Inzell ging es mit dem Eishockey mit zwei Frauen los, die gerne dem Puck hinterherjagen wollten und keine Lust mehr hatten, nur den Männern zuzuschauen. Susi Schwabl und Vroni Baier fassten den Entschluss eine eigene Frauenmannschaft zu gründen. Unterstützung hatten sie auch von Stefan Schwabl. Die Mädels seien früher immer in die Region zum Trainieren gefahren, so Schwabl, da kam ihm der Gedanke: "Wir haben hier doch ein Juwel in Inzell. Wir werden es doch fertigbringen, eine Damenmannschaft ins Leben zu rufen. Wenn ihr das schafft, dann werde ich euer Trainer."
Gesagt getan. Werbeplakate aufhängen, ein bisschen Social Media, Mundpropaganda und schon meldeten sich 50 Mädels und Frauen. Die erste weibliche Eishockeymannschaft in Inzell war geboren - sehr zur Freude von Mit-Initiatorin Vroni Baier: "Es kommt sehr gut an. Wir sind 30 Aktive jetzt und es kommen immer noch ein paar dazu. Und es wird eigentlich sehr gut angenommen. Es waren auch schon von der Ersten Mannschaft und vom Nachwuchs die Trainer da und haben sich das angeschaut und haben gesagt, sie finden des richtig toll."
Inzeller Lady Hawks mit Friesinger-Postma
Einen Namen haben sie schon, "Inzeller Lady Hawks", Seit über einem Jahr wird fleißig trainiert – aber das Ziel ist natürlich zu spielen - auch für Ex-Leistungssportlerin Friesinger-Postma. "Wir haben überlegt, warum man nicht eine Damen Alpenliga macht. Es gibt sicherlich andere Vereine, die Ähnliches anstreben. Wenn man da eine Liga findet, die nicht hochprofessionell ist, aber da eine Plattform bietet, das wäre natürlich schön."
Die dreifache Olympiasiegerin kann es kaum erwarten - ehrgeizig war sie ja immer schon – die Speedqueen im Eisschnelllaufen. Und wie steht es um ihre Fähigkeiten im Eishockey? "Sie wird's lernen", lacht Trainer Schwabl. Um die ganz hohen sportlichen Ziele geht es bei den Inzeller Lady Hawks nicht. Die Frauen wollen einfach nur Spaß beim Eishockeyspielen.
Quelle: Abendschau 14.12.2023 - 18:00 Uhr