Meistertitel in der WNBA Basketballstar Fiebich - "Ziele haben und nie den Spaß verlieren"
Leonie Fiebich hat Basketball-Geschichte geschrieben. Die Landsbergerin ist die erste Bayerin, die den Meistertitel in der amerikanischen Profiliga WNBA feiern konnte. In Blickpunkt Sport spricht sie über Ziele und ihre Rolle als Vorbildfunktion.
Im Oktober feierte Leonie Fiebich den größten Triumph ihrer Basketballer-Karriere. Die Landsbergerin und die Berlinerin Nyara Sabally holten mit ihrem Team New York Liberty die WNBA-Meisterschaft. "Es ist schon ein bisschen crazy was da passiert ist, dass wir das so geschafft haben, gerade in meiner ersten Saison. Ich habe irgendwie so einen Rollercoaster durchgemacht. Erst fast nicht gespielt, dann Olympiapause, dann plötzlich gestartet, und dann habe ich am Ende eine ganz andere Rolle gehabt", sagt Fiebich rückblickend im Blickpunkt-Sport-Interview.
Seit dem Erfolg sind vier Wochen vergangen, Zeit für die 24-Jährige, um ein bisschen runterzukommen. "Ich habe mir die Zeit genommen, nicht zu trainieren und nicht dauernd mit Basketball konfrontiert zu sein", so die 1,92 Meter große Flügelspielerin. Vor allem die Zeit in ihrer Heimatstadt Landsberg am Lech mit ihrer Familie hat sie sehr genossen. Und zum ersten Mal seit vier Jahren wird Fiebich Weihnachten zu Hause feiern.
Vorschusslorbeeren interessieren in den USA "überhaupt nicht"
Vor vier Jahren beim WNBA-Draft sicherten sich die Los Angeles Sparks die Rechte an Fiebich. Nach mehreren Zwischenstopps landete die Bayerin schließlich 2023 in New York. Zwischenzeitlich lief sie auch in der spanischen Liga für Casademont Zaragoza auf - und wurde zweimal zur besten Spielerin der spanischen Liga gekürt. Doch das zählt laut Fiebich in der amerikanischen Profiwelt wenig: "Wenn du nach Amerika gehst, interessiert das überhaupt nicht, was du vorher irgendwo geleistet hast."
Ihre Karriere startete sie beim TSV Wasserburg, entschied sich nach drei Jahren aber zum Wechsel ins Ausland: "Die Ligen in Spanien und Frankreich sind einfach ein bisschen professioneller", stellt die 20-Jährige fest und ergänzt: "Man wird als Athlet ein bisschen besser behandelt, die ganzen Umstände sind ein bisschen besser, und finanziell ist es natürlich auch lukrativer."
Doch mittlerweile nimmt laut Fiebich die Aufmerksamkeit für Frauen-Basketball auch in Deutschland zu. "Es ist schön zu sehen, dass wir mehr Aufmerksamkeit generieren, dass uns Leute zuschauen, dass Leute auf uns aufmerksam werden und nicht nur mich kennen, sondern auch viele andere Spielerinnen aus unserem Team."
Fiebich nimmt Vorbildrolle an
Zusammen mit Sabally will die Landsbergerin eine Vorbildrolle im deutschen Frauen-Basketball einnehmen. "Wir wollen schon in diese Vorbildfunktion reinschlüpfen. Als wir klein waren, hatten wir nicht diese weiblichen Vorbilder. Wir genießen einfach, dass Kinder in die Hallen kommen, und uns um Autogramme fragen und dass wir einfach so ein bisschen connecten können."
Wichtig für Fiebich ist vor allem eines: "Ziele haben und nie den Spaß verlieren. Das war mein Motto. Einfach immer Spaß haben, aber trotzdem hart arbeiten, einen guten Mix zu finden und immer dran bleiben." Ihre Ziele sind klar definiert: Eine Medaille mit der Nationalmannschaft holen und irgendwann die EuroLeague gewinnen.
Quelle: Blickpunkt Sport 01.12.2024 - 21:45 Uhr