Fernfahrt Tirreno-Adriatico Kämna überzeugt beim Zeitfahren
Platz 14, vier Sekunden Rückstand auf Jonas Vingegaard: Lennard Kämna hat am Montag (04.03.2024) beim Zeitfahren zum Auftakt der traditionellen Rad-Fernfahrt Tirreno-Adriatico überzeugt. Doch so gut wie im Vorjahr fuhr er nicht.
Kämna vom Team Bora-hansgrohe fuhr beim zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren in Lido di Camaiore am Montag auf Platz 14. Dabei war der 27-Jährige 26 Sekunden langsamer als Sieger Juan Ayuso aus Spanien, der Top-Favorit Filippo Ganna überraschend um eine Sekunde distanzierte.
Vor einem Jahr war Kämna in einem ähnlich langen Kampf gegen die Uhr an gleicher Stelle Zweiter hinter Sieger Ganna geworden und am Ende der Rundfahrt Vierter.
"Es war ein kurzes, aber hartes Zeitfahren. Ich habe mein Bestes gegeben. Wir sind mit drei Kapitänen hier und werden versuchen, am Ende auf dem Podium zu stehen", sagte Kämna. Neben dem Deutschen, der in diesem Jahr beim Giro d'Italia auf Gesamtwertung fahren will, sind der Kolumbianer Dani Martinez und der Australier Jai Hindley bei Bora in der Leader-Rolle.
Vier Sekunden Rückstand auf Favorit Vingegaard
In Sachen Gesamtwertung ist für Kämna viel möglich. Er war lediglich vier Sekunden langsamer als Jonas Vingegaard. Der dänische Tour-de-France-Sieger ist der große Favorit des Rennens zwischen den Meeren, wobei der Rückstand auf Ayuso auch für ihn eine Herausforderung sein dürfte.
Im Vorjahr gewann Kämnas heutiger Teamkollege Primoz Roglic, der in diesem Jahr beim parallel stattfindenden Rennen Paris-Nizza startet. Tadej Pogacar pausiert nach seinem beeindruckenden Triumph beim Frühjahrsklassiker Strade Bianche.
Vingegaards neuer Kopfschutz bringt Spott
Abseits der sportlichen Leistungen erregten die revolutionären neuen Zeitfahr-Helme des Radsport-Topteams Visma-Lease a Bike großes Aufsehen: Visma und Tour-Champion Vingegaard waren mit ihren neuen Giro-Helmen angetreten - knallgelbe Ungetüme, geschätzt doppelt so groß wie der handelsübliche Kopfschutz, die vorne mit einem verspiegelten Visier bis zur Nasenspitze und hinten im Renneinsatz fast zwischen die Schulterblätter reichten.
"Da wurde der Aero-Helm neu gedacht", sagte Vismas deutscher Sportdirektor Paul Martens: "Wir sehen das als große Verbesserung an." Die im Internet versammelte Radsport-Welt sah dies indes als Anlass für viel Spaß und Unfug. "Hell-Met" wurde das Teil getauft.
Tag zwei wird einer für die Sprinter
Am Dienstag ist ein Tag für die Sprinter. Auf den 199 Kilometern von Camaiore nach Follonica ist lediglich eine Bergwertung zu bewältigen. Die letzten 60 Kilometer sind fast völlig flach.
Die einwöchige Fernfahrt, die das Peloton vom Tyrrhenischen Meer zur Adriaküste lotst, endet am Sonntag in San Benedetto del Tronto.