Rad-WM in der Schweiz Evenepoel erneut Zeitfahr-Weltmeister
Remco Evenepoel ist zum zweiten Mal Zeitfahr-Weltmeister. Der Belgier triumphierte in Zürich hauchdünn vor dem Italiener Filippo Ganna.
Nach 46,1 Kilometern war Evenepoel sechs Sekunden schneller als der Italiener. Bronze ging an Gannas Landsmann und Europameister Edoardo Affini, der 54 Sekunden langsamer als der Weltmeister war. Die deutschen Starter Miguel Heidemann und Maximilian Schachmann belegten die Plätze 20 und 23.
"Verrückt", sagte Evenepoel über den minimalen Vorsprung. Mit erhobenen Armen war er trotz des knappen Vorsprungs über die Ziellinie gefahren: "Bei einer WM ist es völlig egal, wie eng es am Ende ist. Es war das wohl schwerste Zeitfahren meiner Karriere."
Das Unternehmen Gold-Triple nach den beiden Siegen bei den Sommerspielen von Paris begann für Evenepoel mit einer Schrecksekunde. Auf der Startrampe sprang die Kette herunter, erst etwa 25 Sekunden vor dem Startsignal saß der 24-Jährige wieder auf dem Rad.
Niedermaier im Zeitfahren knapp an Medaille vorbei
Antonia Niedermaier hatte dem Bund Deutscher Radfahrer bei den Weltmeisterschaften in Zürich zuvor einen unerwartet starken Auftakt beschert.
Die 21-Jährige verpasste im Einzelzeitfahren als Vierte die Bronzemedaille nur um rund neun Sekunden. Zugleich sicherte sich Niedermaier zum zweiten Mal nacheinander Gold in der U23-Kategorie.
Neue Weltmeisterin ist Grace Brown. Die Olympiasiegerin aus Australien verwies im letzten Zeitfahren ihrer Karriere die Niederländerin Demi Vollering mit 16 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei und holte erstmals WM-Gold.
Neun Sekunden fehlen zu Bronze
Auf dem 29,9 Kilometer langen Kurs lag Niedermaier bei beiden Zwischenzeiten auf Platz drei, doch im Ziel war Titelverteidigerin Chloe Dygart aus den USA knapp vor dem Top-Talent. Zu Brown fehlten Niedermaier 1:05 Minuten.
Franziska Koch fuhr als zweite deutsche Starterin auf Platz 15 und hatte dabei 3:04 Minuten Rückstand auf Brown. Sowohl Koch als auch Niedermaier werden am kommenden Samstag im Straßenrennen über 154,1 Kilometer an den Start gehen. Nach dem starken Auftakt wird auch dort mit den BDR-Fahrerinnen zu rechnen sein.