Giro d'Italia, 4. Etappe Jonathan Milan mit dem längsten Sprint-Atem
Der Italiener Jonathan Milan hat sich den Sieg auf der 4. Etappe des Giro d'Italia gesichert. Milan bewies am Dienstag (07.05.2024) Bärenkräfte in einem XXL-Sprint.
Der deutsche Sprinter Phil Bauhaus muss indes weiter auf seinen ersten Etappensieg warten. Am vierten Tag der Italien-Rundfahrt kam der 29 Jahre alte Bocholter im Massenspurt auf Platz drei. Der Sieg ging an Milan, der sich nach 190 km von Acqui Terme nach Andora vor dem Australier Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) durchsetzte.
"Trek hat den Sprint für Milan sehr gut vorbereitet und ich habe mich an das Hinterrad gehängt. Am Ende habe ich leider nicht genug Energie gehabt, war zudem etwas zu nah an der Bande. Ich denke, man kann mit dem dritten Platz zufrieden sein und darauf aufbauen", sagte Bauhaus.
Pogacar weiter in Rosa
Milan (Lidl-Trek), Olympiasieger auf der Bahn in Tokio, hatte im vergangenen Jahr die Punktewertung beim Giro gewonnen. Der slowenische Top-Favorit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) verteidigte das Rosa Trikot des Gesamtführenden ohne Probleme.
Die Strecke war eine Art Hommage an den Klassiker Mailand-Sanremo. Wie bei "La Primavera" führte dieses Teilstück aus dem Landesinneren mit einer recht langen Anfahrt zum einzigen Berg, dem Colle del Melogno, einer Herausforderung der dritten Kategorie. Anschließend ging es hinunter zur ligurischen Küste, wo das Feld teilweise dieselben Straßen nutzte, die auch beim Frühjahrsmonument befahren werden.
Nebel und nasse Straßen: Aus für Girmay
Gleich nach dem Start hatte sich eine vierköpfige Ausreißergruppe abgesetzt, die sich bald auf das Duo Stefan de Bod (Südafrika/EF Education–EasyPost) und Francisco Munoz (Spanien/Polti–Kometa) reduzierte. Das Feld zog bei Nebel und feuchter Straße das Tempo erst im Anstieg zum Colle del Melogno an.
Die schwierigen Bedingungen wurden Biniam Girmay (Intermarche-Wanty) zum Verhängnis. Der Sprinter aus Eritrea, am Montag Dritter in Fossano, gab nach zwei Stürzen auf.
Ausreißer fünf Kilometer vor dem Ziel gestellt
Fünf Kilometer vor dem Ziel war der Ausreißversuch von de Bod und Munoz beendet, die Teams formierten sich für den kurzen, aber heftigen Anstieg zum Ziel. Der Italiener Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) griff auf der Jagd nach seinem siebten Giro-Etappensieg vergeblich an, 500 Meter vor dem Ziel flogen die Sprinter heran.
Die fünfte Etappe am Mittwoch führt entlang der Mittelmeer-Küste in Richtung Süden, über 176 km geht es von Genua nach Lucca. Zu bewältigen ist in der ersten Hälfte eine Bergwertung der dritten Kategorie, gut 20 Kilometer vor dem Ziel noch eine der vierten. Es folgt die Abfahrt in Richtung Lucca. Der Giro endet am 26. Mai traditionell in Rom.