1. Etappe der Deutschland Tour Van Wilder sprintet zum Sieg und ins Rote Trikot
Ilan Van Wilder hat im Sprint eines Spitzentrios die erste Etappe der Deutschland Tour gewonnen und ist neuer Gesamtführender. Nils Politt konnte am Donnerstag (24.08.2023) nach der letzten Steigung nicht mehr mithalten.
Van Wilder, der auch das Rote Trikot des Gesamtführenden übernahm, setzte sich gegen seine Begleiter Felix Großschartner und Pavel Sivakov durch, eine weitere Dreiergruppe um Pello Bilbao kam drei Sekunden später ins Ziel. Bester Deutscher wurde Nikias Arndt als Neunter (+10 Sekunden), Politt kam kurz danach ins Ziel und hat nun als Sechster in der Gesamtwertung 19 Sekunden Rückstand auf den Führenden.
Sechs Fahrer fahren bis zu fünf Minuten davon
Im ersten Teil der 178 Kilometer langen Etappe setzte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe vom Hauptfeld ab. Bis zu fünf Minuten fuhren Harm Vanhoucke (Lotto Dstny), Silas Koech (Saris Rouvy Sauerland), Oliver Mattheis, Jasper Levi Pahlke (beide Bike Aid), Albert Gathemann (P&S Benotti) und Vincent John (Rad-Net Oßwald) den übrigen Fahrern davon - 40 Kilometer vor dem Ziel wurde ihre Flucht jedoch beendet.
Geschlossen ging das Feld in den sehr hügeligen Schlussabschnitt der ersten Etappe. Über den Ellerberg (1,7 Kilometer mit durchschnittlich sechs Prozent Steigung) fuhren die besten Fahrer noch geschlossen, Sprinter Pascal Ackermann musste aber erwartungsgemäß deutlich vor dem Ziel abreißen lassen. Sein Traum vom Roten Trikot - er hatte nur acht Sekunden Rückstand auf Prologsieger Ethan Vernon - platzte also vorzeitig.
Entscheidende Attacke in der Schlussphase der Etappe
Nach dem Gipfel der letzten Bergwertung wurde es unruhig im Feld, immer wieder gab es Attacken, die weit davon entfernt waren, erfolgversprechend zu sein. 8,5 Kilometer gab es auf der letzten Steigung gerade vom Team Movistar ernsthafte Angriffe, die auch Nils Politt vor Probleme stellte. Daraus kristallisierte sich die dreiköpfige Spitzengruppe heraus, die im Ziel in Merzig um den Sieg sprintete.
"Ich bin als Dritter in den letzten Berg rein und Movistar ist auf den ersten Metern voll reingefahren - das hätte ich besser sein lassen sollen, ihnen da zu folgen. Wir haben das Loch dann nochmal zugefahren, aber bei der Konterattacke konnte ich nicht mehr folgen", sagte Politt und versprach: "Wir haben heute wertvolle Sekunden verloren, aber die Tour ist noch nicht verloren."
Schon weit vor dem Ende der Etappe hatte mit Mads Pedersen einer der Mitfavoriten auf den Gesamtsieg seine Ambitionen begraben müssen. Schon 50 Kilometer vor dem Ziel musste der Ex-Weltmeister, der im Prolog Zweiter war, abreißen lassen.