Titelverteidiger Nieberg dabei CHIO am Sonntag: Weltelite kämpft um Großen Preis von Aachen
Am Sonntagnachmittag (02.07.2023) tritt die Weltelite des Pferdesports beim Großen Preis von Aachen an. Der Höhepunkt des CHIO gehört zu den renommiertesten Springen und hinterlässt bei den Siegern bleibende Erinnerungen. Wer folgt auf Titelverteidiger Gerrit Nieberg?
"Das war der mit Abstand größte Erfolg meiner Karriere", sagt der Vorjahressieger des Großen Preis von Aachen, Gerrit Nieberg. Auf dem Rücken von Ben schaffte er den Überraschungserfolg und setzte sich im Alter von 29 Jahren gegen die ganz Großen des Reitsports durch. Seitdem ist er aus dem Schatten seines Vaters und Trainers Lars Nieberg herausgetreten.
Er reiht sich nun in die Weltelite des Springreiterns ein. Beim CHIO in diesem Jahr erhält der 30-Jährige viel Aufmerksamkeit und hat nun eine neue Rolle, die des Gejagten. "Die Erwartungshaltung ist nun natürlich größer. Wenn man so will, kann es vom Ergebnis her nur schlechter gehen", sagt Nieberg: "Nichtsdestotrotz versuche ich natürlich den Erfolg zu wiederholen."
Topfavorit kommt aus den USA
Eine Titelverteidigung wird allerdings sehr schwer. Die Konkurrenz für den Deutschen ist stark. Allen voran darf sich McLain Ward zu den Favoriten zählen. Der US-Amerikaner gewann zuletzt die Major-Turniere in Genf und die Dutch Masters und könnte somit in Aachen den "Rolex Grand Slam of Show Jumping" gewinnen.
Dies gelang bisher nur dem Briten Scott Brash 2015, der ebenfalls realistische Chancen auf den Sieg beanspruchen darf. Bei einem dritten Erfolg in Folge würde für Ward zusätzlich eine Summe von einer Million Euro dotiert werden.
Ward präsentierte sich auch beim Nationenpreis in Topform, ritt als einziger in seinem Team zwei Nullrunden. Das gelang auch den Schweizern Steve Guerdat und Martin Fuchs, die sich im Team beim Nationenpreis über den Sieg freuen durften. Die Französin Megane Moissonnier ritt ebenfalls zweimal fehlerfrei und ist mögliche Anwärterin auf den Sieg am Sonntag.
Deutsche Favoriten mit dabei
Doch auch aus dem deutschen Team werden einige um den Sieg mitreiten. Jana Wargers bestätigte am Freitagnachmittag beim Preis von NRW ihre starke Form und gewann im Stechen. Auch am Samstagnachmittag ritt sie beim Hauptspringen zwei fehlerfreie Runden und musste sich am Ende nur dem deutschen Richard Vogel, aufgrund weniger Sekunden Unterschied, im Stechen geschlagen geben. Spätestens jetzt gehört sie zum engeren Favoritenkreis. Marcus Ehning durfte 2006 und 2018 schon ganz oben stehen. Er kennt sich also bestens in diesem Wettbewerb aus.
Nicht dabei sein wird die Gewinnerin von 2011, Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Ihr Pferd Messi ist erst kurz vor Turnierstart wieder fit geworden und wird vorerst geschont. Auch sie erinnert sich gerne an ihren Triumph in der Aachener Soers zurück: "Das ist ein einmaliges Stadion. Ich kann mich bis heute an den letzten Sprung erinnern, das ist etwas das man nur einmal erlebt."
Wer in diesem Jahr einen unvergesslichen Moment in der Aachener Soers erlebt und das renommierte Springen gewinnt, wird also mit Spannung erwartet. Einige dürfen Ansprüche auf den Titel stellen. Vielleicht erlebt jemand Neues den größten Erfolg der Karriere.