CHIO in Aachen Nationenpreis beim CHIO: Schweizer Jubel und ein Schockmoment
Das Team der Schweiz hat durch einen starken Auftritt den Nationenpreis in Aachen am Donnerstagabend (29.06.2023) gewonnen. Dank zwei Doppelnullrunden von Steve Guerdat und Martin Fuchs konnte sich das Team den renommierten Preis in der Aachener Soers sichern.
Niklas Schurtenberger und Edouard Schmitz komplettierten das Team und sorgten im Kollektiv dafür, dass die Schweiz mit nur vier Fehlerpunkten am Ende verdient oben auf dem Treppchen stand. Dahinter landeten Großbritannien und Belgien. Für das deutsche Team reichte es am Ende nur für Platz fünf.
Taktieren vom Bundestrainer
Für den deutschen Bundestrainer Otto Becker war die Nominierung des Teams von vorneherein ein Taktieren. Jana Warges, Hans-Dieter Dreher, Mario Stevens und Marcus Ehning gingen letztlich an den Start. Auch, weil andere Reiter wie Gerrit Nieberg und André Thieme bereits für den Großen Preis von Aachen am Sonntag qualifiziert sind.
Aber auch, weil diese vier es sich nach Meinung des Bundestrainers "durch ihre Leistungen auch einfach verdient haben". Lediglich Wargers war auch beim Sieg der deutschen Equipe 2022 dabei, für Dreher und Stevens war es der erste Auftritt beim Nationenpreis.
Bester Deutscher im ersten Umlauf war Dreher, der fehlerfrei seinen Lauf beendete. Vier Fehlerpunkte hatten hingegen Wargers und Stevens. Der Routinier Ehning erwischte aufgrund zwei abgeworfener Stangen das Streichergebnis. Mit acht Fehlerpunkten stand Deutschland somit zunächst auf dem geteilten vierten Rang.
Schockmoment durch Lars Kersten
Einen Schockmoment erlebte das Publikum im ausverkauften Aachener Reitstadion während des ersten Umlaufs, als der dritte Starter der Niederlande, Lars Kersten, von seinem Pferd Emmerton stürzte und dieses ohne Reiter Richtung Stadionausgang galoppierte.
Dabei ließ es sich auch nicht von den Ordnern einfangen und rannte unkontrolliert in Richtung Box. Wenige Sekunden vorher hatte der Wallach ein Hindernis verweigert. Beim zweiten Versuch verweigerte er erneut und den Niederländer warf es aus dem Sattel. Nach großer Sorge um Pferd und Reiter gab der Stadionsprecher dann jedoch Entwarnung: "Emmerton geht es gut, er ist bis zu seiner Box gelaufen und hat sich mittlerweile beruhigt."
Emotionaler Moment in der Pause
Emotional wurde es in der Pause, als die Weltmeisterin von 2018, Simone Blum, ihre Stute Alice in den Ruhestand verabschiedete. Bei ihrem letzten Ritt durch das Stadion gab es Standing Ovations vom Aachener Publikum.
Der zweite Umlauf lief dann besser für das deutsche Team. Vorjahresssiegerin Jana Wargers überzeugte mit einem fehlerfreien Ritt und auch Marcus Ehning blieb ohne Fehlerpunkt. Da sowohl Dreher als auch Stevens jeweils eine Stange rissen, beendete das deutsche Team den Nationenpreis mit insgesamt zwölf Fehlerpunkten auf Rang fünf.
Fuchs führt Schweiz zum Sieg
Die Entscheidung um den Sieg lag dann beim Schweizer Martin Fuchs. Bei einer Nullrunde wäre der Schweiz der Sieg nicht mehr zu nehmen, bei einem Abwurf hätte es ein Stechen gegen Frankreich geben können. Doch auf seinem Wallach Commissar Pezi behielt Fuchs die Nerven, ritt fehlerfrei und brachte nicht nur sein Team, sondern auch die Aachener Soers zum Jubeln.