Para-WM der Leichtathleten Wieder Silber für Kugelstoßer Kappel
Niko Kappel hat bei der Para-WM der Leichtathleten die ersehnte Goldmedaille erneut verpasst. Der kleinwüchsige Kugelstoßer musste sich in Paris mit Silber begnügen.
Mit 14,49 Metern wurde er am Mittwoch (12.07.2023) vom Usbeken Bobirjon Omonow bezwungen, der es auf 14,73 Meter brachte. Der 28 Jahre alte Kappel wartet nun seit sechs Jahren auf einen großen Titel. Dritter wurde der US-Amerikaner Hagan Landry (13,48).
Nach dem Paralympicssieg 2016 und dem WM-Titel 2017 holte der Stuttgarter dreimal Silber und zweimal Bronze. Sein sieben Jahre jüngerer Trainingspartner Yannis Fischer hatte am Dienstag im Kugelstoßen der kleineren Kleinwüchsigen überraschend den Titel gewonnen.
"Das ist schon heftig"
"Krass - mit 14,49 Meter Silber. Das ist schon heftig. Respekt an den Kollegen, hat er gut gemacht", sagte Kappel hinterher: "Es wäre schon ein bisschen mehr drin gewesen, trotzdem kann ich zufrieden sein. Einfach schade, dass es nicht zu Gold gereicht hat." Und mit Blick auf die Paralympics im nächsten Jahr: "Es ist noch Luft nach oben."
Bronze für Streng und Nicoleitzik
Sprinter Felix Streng gewann am Abend über die 100 Meter der Klasse T64 Bronze. Der Mann vom Sprintteam Wetzlar, der 2021 bei den Paralympics in Tokio über Gold gejubelt hatte, musste sich in 10,85 Sekunden dem Italiener Maxcel Amo Manu (10,71) und Sherman Guity aus Costa Rica (10,79) geschlagen geben. Titelverteidiger Johannes Floors (Leverkusen) verpasste als Vierter knapp die Medaillenränge.
Auch beim Sprint der Frauen ging Bronze nach Deutschland: Nicole Nicoleitzik (Püttlingen) sicherte sich im Finale der Klasse T36 über 100 Meter ihre erste Medaille bei Weltmeisterschaften. Gold ging an die chinesische Titelverteidigerin Shi Yiting, die mit 13,66 Sekunden eine WM-Bestzeit aufstellte. Silber gewann Danielle Aitchison aus Neuseeland. "Ich bin selber ein bisschen verwundert und sprachlos", sagte Nicoleitzik nach dem Rennen, die auch über die 200 Meter in Paris noch an den Start gehen wird.
Walser mit persönlicher Bestleistung
In zwei weiteren Finals blieben die deutschen Athleten ohne Medaille. Im Weitsprung (T12) wurde Andreas Walser mit persönlicher Bestleistung von 6,82 Meter Fünfter, Speerwerferin Lise Petersen landete in der Klasse F46 mit 33,17 Meter auf Rang acht.
Die Para-Leichtathletik-WM (bis 17. Juli) ist eine Art Generalprobe für die Paralympics im kommenden Jahr (28. August bis 8. September 2024), die ebenfalls in Frankreichs Hauptstadt stattfinden. Bei der vorherigen WM 2019 in Dubai hatte das deutsche Team als Neunter des Medaillenspiegels elfmal Edelmetall gewonnen (7x Gold, 2x Silber, 2x Bronze).