FAQ zur Para-WM Leichtathleten Rehm und Co. starten in Paris
Seit dem 8. Juli läuft in Paris die Para-Leichtathletik-WM. Das deutsche Team geht mit großen Medaillenchancen ins Rennen. Neben den Routiniers wie Markus Rehm gibt es einige spannende deutsche Newcomer. Die wichtigsten Fragen zur Veranstaltung.
Wie viele Sportler sind dabei?
In Paris kämpfen 1.330 Athleten aus 107 Nationen bis zum 17. Juli um Medaillen. Die WM ist somit eine besondere Generalprobe für die Paralympischen Spiele 2024 in der französischen Hauptstadt. Für die Sportler geht es bei der WM im Stade Charléty auch schon um die Qualifikation für die Paralympics. Die angespannte Sicherheitslage in Paris gefährdet die WM nicht.
Wie sieht das deutsche Team aus?
Angeführt von den Paralympics-Siegern aus Tokio - Johannes Floors, Markus Rehm und Felix Streng - fahren die deutschen Leichtathleten nach Paris. Insgesamt umfasst das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) 29 Athletinnen und Athleten sowie zwei Guides. Insgesamt sind elf WM-Neulinge dabei.
Welche deutschen Starter haben Medaillenchancen?
Da ist vor allem Weitspringer Markus Rehm. In dieser Saison verbesserte er seinen Fabel-Weltrekord erst auf 8,64 Meter und dann auf 8,72 Meter. In Paris gilt er als Gold-Favorit. Sprinter Felix Streng blieb über 100 Meter zwei Mal mit zu viel Rückenwind nur eine Hundertstelsekunde über dem 100-Meter-Weltrekord und auch Johannes Floors deutete über seine Paradestrecke 400 Meter zuletzt an, dass sein Weltrekord von 45,78 Sekunden in Paris wackeln könnte, wenn alles zusammenpasst.
Wieder in toller Form ist auch Niko Kappel. Nachdem der Paralympics-Sieger 2016 und Weltmeister 2017 in dieser Saison lange nicht in Fahrt kam, flog die Kugel jüngst bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Singen auf 14,84 Meter - sein drittweitester Stoß überhaupt, nur 15 Zentimeter unter seinem Weltrekord aus dem vergangenen Jahr.
Gute Chancen haben zudem Léon Schäfer als Weitsprung-Titelverteidiger bei den oberschenkelamputierten Athleten und Irmgard Bensusan, die 2019 Gold über 100 und 200 Meter gewonnen hatte. Auch Speerwerferin Francés Herrmann als Tokio-Silbermedaillengewinnerin sowie die Kugelstoßer Sebastian Dietz und Mathias Schulze kamen zuletzt immer näher an ihrer Bestform heran.
Was sagt die Bundestrainerin?
Bundestrainerin Marion Peters will für die erste WM nach vier Jahren Pause wegen der Coronakrise keine Medaillenprognose abgeben, ist ein Jahr vor den Paralympics aber optimistisch. "Wir sind alle bereit und freuen uns, dass es losgeht", sagte Peters.
Wann wird es ernst für die deutschen Medaillenhoffnungen?
Für Sprinter Streng und Kugelstoßer Kappel wird es am Mittwoch ernst. Weitspringer Rehm springt am Freitag, Schäfer am Montagabend (10.07.2023). Floors geht eine Woche später, am Schlusstag der WM, auf die Bahn.
Wie lief die letzte WM?
Zuletzt in Dubai 2019 hatte das deutsche Team mit sieben Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen groß abgeräumt. Irmgard Bensusan und Johannes Floors waren auf der Tartanbahn jeweils zu Doppel-Gold gesprintet, Markus Rehm und Léon Schäfer sprangen in der Sandgrube zum WM-Titel und Birgit Kober gewann im Kugelstoßen.
Gibt es einen deutschen "Geheimtipp"?
Vor allem dem kleinwüchsigen Kugelstoßer Yannis Fischer, der als EM-Bronzemedaillengewinner 2021 auf Platz zwei der Weltrangliste in der Klasse F40 rangiert, darf einiges zugetraut werden. Auch Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje gilt als Toptalent.
Welche Bedeutung hat die WM für die Paralympics 2024?
Eine Platzierung unter den ersten Vier garantiert einen sogenannten Slot für die deutsche Nationalmannschaft, also einen Startplatz für 2024. Je mehr Slots, desto größer wird das Team bei den Paralympics sein. "Da müssen wir vorlegen", sagt Bundestrainerin Marion Peters und hat dabei im Hinterkopf, dass bei der WM im Mai 2024 in Kobe nur noch die beiden Bestplatzierten einen Slot ergattern.