Rollstuhl-Rugby bei den Paralympischen Sommerspielen

Paralympics Paris 2024 Rollstuhl-Rugby bei den Paralympics

Stand: 29.08.2024 10:06 Uhr

Rollstuhl-Rugby wurde 1977 in Kanada von Tetraplegikern (Gelähmte und Rückenmarksverletzte mit eingeschränkten Bein- und Armfunktionen) erfunden. Zunächst trug er den martialischen Namen "Murderball". 2000 feierte der Sport seine Paralympics-Premiere.

Bei den Paralympics 2024 finden die Wettkämpfe in der Arena Champs-de-Mars statt. Um dabei spielberechtigt zu sein, muss eine deutliche Funktionseinschränkung an Armen und Beinen vorliegen.

Die Athleten werden gemäß ihrer Rugby-Fähigkeiten in eine der sieben Wettkampfklassen eingeordnet. Entscheidend ist nicht die Behinderung an sich, sondern ihre Auswirkungen in Bezug auf das Passen, Fangen, Ballführen und Dribbeln sowie die Koordination über den Rollstuhl.

Vier Spieler pro Team auf dem Feld

Dazu gehören das Tempo, kraftvolles Anfahren, plötzliches Anhalten, Wechseln der Richtung, Stören und Blockieren des Gegners. Jedem Spieler wird so ein Wert zwischen 0,5 und 3,5 zugeordnet. Je niedriger die Zahl, desto höher ist der Grad der Einschränkung. Pro Team sind jeweils vier Athleten auf dem Spielfeld. Die Punktsumme aller Spieler eines Teams auf dem Feld darf 8 nicht überschreiten.

In 40 Sekunden in die Endzone

Das Spielfeld ist 28 Meter lang und 15 breit, es entspricht damit einem Basketballfeld. Der Ball darf auf dem Schoß getragen, muss aber spätestens nach zehn Sekunden zu einem Mitspieler gepasst oder auf den Boden geprellt werden. Pässe nach vorne sind anders als beim Rugby erlaubt.

Körperkontakt ist verboten, dafür kollidieren die Rollstühle immer wieder. Dementsprechend sind die Gefährte durch Metall stark modifiziert. Gespielt wird über 4x8 Minuten mit einer Art Volleyball auf Basketballfeldern.

Jeder Angriff muss nach 40 Sekunden abgeschlossen werden. Punkte gibt es, wenn der Ball über die acht Meter breite Torlinie bugsiert und dort von einem angreifenden Spieler kontrolliert wird.