Paralympics 2024 Auftaktniederlage für deutsche Rollstuhl-Basketballer
Die deutschen Rollstuhl-Basketballer haben ihr erstes Spiel bei den Paralympics in Paris deutlich verloren.
Gegen Mitfavorit Großbritannien setzte es am Donnerstag (29.08.2024) in der gut gefüllten Pariser Bercy Arena eine deutliche 55:76-Niederlage. Neben einer schlechten Wurfquote in der Offensive ließ das deutsche Team auch die nötige Aggressivität in der Verteidigung vermissen.
Deutsche Offensive tut sich zu Beginn schwer
Das deutsche Team startete unter den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sichtlich engagiert in die Partie und führt schnell mit 2:0. Allerdings fehlte daraufhin im Angriff die nötige Präzision - so blieben eingige aussichtsreiche Chancen ungenutzt. Die Deutschen schlossen oft zu früh ab und spielten ihre Angriffe nicht konsequent zu Ende. Oft waren sie auch in der Defensive nicht aggressiv genug.
Anders die Briten, allen voran Gregg Warburton, der für viel Unruhe in der deutschen Verteidigung sorgte und bereits im ersten Viertel 10 Punkte erzielte. So sah sich Trainer Michael Engelschon nach gut vier Minuten beim Stand von 2:8 gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen.
Auch anschließend änderte sich das Bild kaum. Die Briten kamen immer wieder zu einfachen Punkten, während sich das deutsche Team weiterhin schwer tat, die eigene Spielordnung zu finden und die nötige Präzision im Angriff vermissen lies. Ein ums andere Mal gelang es nicht, den Ball in aussichtsreicher Postition im gegnerischen Korb zu versenken. So endete das erste Viertel mit einem 10-Punkte-Rückstand (8:18) aus deutscher Sicht.
Im zweiten Viertel kann das deutsche Team den Rückstand verkürzen
Auch zu Beginn des zweiten Viertels zeigte sich das gleiche Bild. Deutschland kam zu wenigen Korbabschlüssen und suchte oft zu hektisch den Abschluss aus der Distanz. Auch scheinbar einfache Korbleger verfehlten das Ziel. Die Briten hingegen ließen den Ball gut rotierten und kamen immer wieder zu einfachen Punkten.
Nach einer Auszeit Mitte des Viertels kamen die Deutschen etwas besser in die Partie. Viele Angriffe liefen über Center Matthias Güntner, der im zweiten Viertel mehr Spielzeit bekam und aufgrund seiner Größe zuverlässige Anspielstation in der Zone der Briten war. Den Deutschen gelang es nun öfter, den britischen Korb direkter zu attackieren. So konnten der Rückstand zwischenzeitlich auf fünf Punkte verkürzt werden (21:16), auch weil die Briten in der Offensive nicht mehr so hochprozentig abschließen konnten. Mit 25:32 ging es in die Pause.
Ausgeglichenes drittes Viertel
Im zweiten Durchgang wirkten die deutsche Mannschaft etwas konzentrierten. Zwar gelang es der deutschen Verteidigung nicht das britische Team entscheidend zu stoppen, aber die eigene Offensive sorgte nun zuverlässig für Punkte und ließ den Abstand Stück für Stück kleiner werden.
Unter anderem der erste Drei-Punkte-Wurf des Spiels von Thomas Böhme, der in dieser Phase der Partie immer besser ins Spiel kam, ließ den Abstand kapp fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels auf vier Punkte schmelzen. Die nötigen Stopps der deutschen Verteidigung blieben allerdings weiterhin aus, so betrug der Abestand am Ende des dritten Viertels wieder 10 Punkte (52:42).
Fehlende Aggressivität auch im 4. Viertel
Im letzen Viertel zeigte das deutsche Team wieder ähnliche Defizite wie zu Beginn der Partie. Schnelle, hektische Abschlüsse und mangelnde Aggressivität in der Verteidigung. Wieder einmal war es der überragende Warburton, der unter anderem dafür sorgte, dass die Briten den Vorsprung auf 19 Punkte anwachsen liesen. Ein letztes Aufbäumen des deutschen Teams blieb aus. So hieß am Ende 55:76. "Wir sind schlecht reingekommen, haben ein gutes Comeback gehabt. Wir waren bis auf vier Punkten dran und dann haben die Briten eiskalt alle unserer Fehler ausgekontert", analysierte Trainer Michael Engel das Spiel.
Die nächste Partie steht in zwei Tagen an. Am Samstag, 31.08. trifft das deutsche Team auf Gastgeber Frankreich. Das letzte Gruppenspiel findet am Montag, 02.09. statt.