Judo in Paris Wandtke und Starke scheitern im Achtelfinale
Das olympische Einzel-Turnier ist für die beiden deutschen Judokas Igor Wandtke und Pauline Starke vorbei. Im Achtelfinale am Montag (29.07.2024) unterlagen beide wegen zu vieler Strafen.
Wandtke, der in der Arena Champ-de-Mars in der Klasse bis 73 Kilogramm antrat, traf in der Runde der besten 16 auf den Weltranglisten-Neunten Arthur Margelidon aus Kanada. Keinem der beiden Kontrahenten wollte in der regulären Kampfzeit von vier Minuten eine Wertung gelingen. Damit ging es in die Verlängerung, wo die erste Wertung über das Weiterkommen entscheidet. Dort aber kassierte Wandtke drei Strafen und schied damit aus dem Turnier aus.
"Ich bin schon enttäuscht, ich habe alles reingegeben und der Kampf fühlt sich eigentlich nicht verloren an. Es ist halt eine Enttäuschung, man braucht auch etwas Glück. Ich hatte ein gutes Los und dann fehlte am Ende das kleine Stückchen Glück für mich", erklärte Wandtke nach dem Ausscheiden.
In seinem ersten Kampf hatte der vierfache deutsche Meister Roldeney de Oliveira aus Sao Tome und Principe besiegt. Gegen den in der Weltrangliste knapp 300 Plätze hinter sich platzierten afrikanischen Kontrahenten holte der 33-Jährige mit einer Fußtechnik den ersten Punkt (Waza-Ari) und konnte seinen Gegner schließlich per Haltegriff und Ippon bezwingen.
Der Olympiasieg im Leichtgewicht ging an Hidajat Heidarow aus Aserbaidschan, der sich gegen den Franzosen Joan-Benjamin Gaba im Finale durchsetzte. Bronze gewannen Adil Osmanov (Moldawien) und Soichi Hashimoto (Japan).
Auch Starke bereits raus
Wie ihrem Landsmann ging es wenige Minuten später auch Pauline Starke in der Klasse bis 57 Kilogramm. Auch sie musste sich in der Verlängerung nach drei gegen sie ausgesprochenen Strafen der Mongolin Enkhriilen Lkhagvatogoo geschlagen geben. Zuvor war sie in der regulären Kampfzeit mit einer Wurftechnik in Führung gegangen (Waza-Ari), kassierte aber wenige Augenblicke später nach einem Mattengriff den Ausgleich.
Pauline Starke in Aktion in ihrem Erstrundenduell gegen die Niederländerin Julie Beurskens.
"Ich habe gut geworfen, mit 2:1 Shido geführt, der Kampf war eigentlich auf meiner Seite. Aber dann hat sie ihre Strategie geändert und ich fand keine Lösung mehr dafür, keine Antwort. Das ärgert mich so, weil ich das Gefühl habe, doch nicht alles gegeben zu haben. Das ist ein Scheißgefühl", zeigte sich Starke enttäuscht.
Die 26-Jährige aus Hannover hatte sich zum Auftakt gegen die Niederländerin Julie Beurskens behauptet. Sie begann offensiv, verletzte sich aber dabei am Finger. Das und zwei Unterbrechungen zum Anlegen eines Verbandes brachten sie jedoch nicht aus der Ruhe. Mit einer Waza-Ari-Wertung ging sie in Führung, den Beurskens mit einem Schulterwurf konterte. Nach einer dritten Strafe gegen die Niederländerin war Starke zur Siegerin erklärt worden.
Olympiasiegerin wurde Christa Deguchi aus Kanada, die Südkoreanerin Huh Mimi gewann Silber. Bronze ging an Haruka Funakubo (Japan) und Sarah Leonie Cysique (Frankreich).