IOC-Session in Paris Winterspiele 2030 in französischen Alpen - 2034 in Salt Lake City
Die Olympischen Winterspiele 2030 finden in Nizza und den französischen Alpen statt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erteilte am Mittwoch (24.07.2024) der Bewerbung den Zuschlag allerdings nur unter Vorbehalt. Salt Lake City in den USA wird Gastgeber für die Winterspiele 2034.
Die Vollversammlung des IOC stimmte in Paris wie erwartet, allerdings nur unter gewissen Bedingungen für die Bewerbung der französischen Regionen Provence-Alpes-Cote d'Azur mit dem Zentrum Nizza und Auvergne-Rhone-Alpes für 2030. Diese Vorgaben müssen von der nächsten französischen Regierung erfüllt werden.
Die Vergabe war kurz vor der 142. IOC-Session im Pariser Palais des Congres wegen der Regierungskrise in Frankreich fraglich, da bestimmte Sicherheiten für die Finanzierung der Spiele nur durch den Premierminister garantiert werden können. Die Future Host Commission und die Exekutive des IOC unter Präsident Thomas Bach hatten sich bereits im vergangenen Winter für die französische Bewerbung ausgesprochen. Weitere Kandidaten für 2030 standen nicht zur Auswahl.
Präsident Macron gibt ein Versprechen ab
Vor sieben Jahren, bei der Vergabe der Sommerspiele 2024 an Paris, habe man "dasselbe Bekenntnis abgegeben - und wir haben geliefert. Wir werden wieder liefern", versprach Staatspräsident Emmanuel Macron bei seiner Rede vor der Abstimmung. Macron rief den nächsten Premierminister dazu auf, die finanziellen Garantien des französischen Staates sicherzustellen. Das Konzept für Olympia 2030 in den Alpen sieht fast ausschließlich die Nutzung bestehender Wettkampfstätten vor.
Die IOC-Exekutive um Präsident Thomas Bach entschied, die Vergabe an die Erfüllung dieser finanziellen Sicherheit zu knüpfen. Sie werde den Gastgebervertrag erst unterzeichnen, wenn diese Sicherheit und auch organisatorische Garantien bis zu einem vom IOC bestimmten Datum vorliege.
"Wir werden wieder liefern", sagte Frankreichs Präsident Macron zur Vergabe der Winterspiele.
Neuer Premierminister erst nach Olympia
Wegen der politischen Turbulenzen in Frankreich seit Juni und den vorgezogenen Parlamentswahlen verzögerten sich zuletzt die erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden für das Winterspiele-Projekt. Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Staatschef Macron will erst nach dem Ende der Sommerspiele in Paris einen neuen Premierminister ernennen. In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit.
Frankreich mit viel Erfahrung in Sachen Winterspiele
Frankreich würde in den Alpen zum vierten Mal nach Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992 Olympische Winterspiele ausrichten. Dreimal gingen zudem Sommerspiele an Frankreich: 1900, 1924 und 2024 nach Paris. In der französischen Hauptstadt werden die Sommerspiele am Freitag offiziell eröffnet.
Salt Lake City 2034 zum zweiten Mal Olympiastadt
Wenige Stunden nach der Entscheidung für Winterspiele in den französischen Alpen 2030, vergab das IOC die Winterspiele 2034 an Salt Lake City in den USA - mit 83 Ja-Stimmen bei sechs Gegenstimmen. Auch hier stand die Vorauswahl bereits fest, einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah war bereits 2002 erstmals Olympia-Ausrichter. Die USA werden nach der IOC-Entscheidung insgesamt zum fünften Mal Winterspiele ausrichten - neben Salt Lake City waren bereits Lake Placid (1932 und 1980) und Squaw Valley (1960) Gastgeber. Sommerspiele wurden ebenfalls bereits fünfmal an die USA vergeben: 1904 fanden die Spiele in St. Louis statt, 1932 und 1984 in Los Angeles und 1996 in Atlanta. Los Angeles steht auch bereits als Gastgeber für 2028 fest. Die USA sind der wichtigste Fernsehmarkt für das IOC.
Nächste Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo
Die nächsten Winterspiele 2026 werden in Mailand und Cortina d'Ampezzo in Italien ausgetragen. Für die Winterspiele 2038 soll nach dem Willen des IOC die Schweiz ein Vorzugsrecht bekommen, wenn sie sich erneut bewirbt. Die Schweizer Bewerbung hatte im Rennen mit Frankreich und den USA ebenso frühzeitig eine Absage der IOC-Auswahlkommission erhalten wie das schwedische Projekt. Eine deutsche Winterspiele-Bewerbung hatte es zuletzt mit München für 2022 gegeben, diese war jedoch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.
Klimawandel betrifft auch die Winterspiele
Langfristig ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Länder sind nach Berechnungen von Forschern von 2040 an überhaupt noch schnee- und eissicher genug für die Ausrichtung von Winterspielen.