Fechten Szabo verpasst Säbel-Halbfinale um Haaresbreite
Der Säbelfechter Matyas Szabo hatte bei den Olympischen Spielen in Paris am Samstag (27.07.2024) nach zwei Siegen das Viertelfinale im Einzelwettbewerb erreicht. Gegen den Weltranglistenersten Ziad Elsissy musste er sich dann aber denkbar knapp geschlagen geben. Gold ging an den Südkoreaner Sanguk Oh.
Zum Auftakt gewann Szabo gegen Yousef Alshamlan aus Kuwait. Der 32-jährige Dormagener hatte in seinem ersten Olympia-Gefecht in Paris keine Mühe und setzte sich souverän mit 15:6 durch.
Krimi im Achtelfinale, Krimi im Viertelfinale
Einen richtigen Krimi lieferte Szabo in der Runde der letzten 16 ab: Der Franzose Patrice Sebastien führte schnell mit 5:2, aber der Deutsche kam wieder heran. Danach verlief das Gefecht ausgeglichen, keiner konnte sich um mehr als einen Punkt absetzen. Nach umstrittenen Szenen gab es zwei Gelbe Karten für die Kontrahenten, dann mit einer Roten Karte auch je einen Strafpunkt. Szabo hatte schließlich das bessere Ende für sich und gewann mit 15:13.
Das Viertelfinale gegen den Weltranglistenersten Elsissy war dann sogar noch knapper. Szabo kam gut ins Match und ging mit einer 11:9-Führung in die entscheidende Phase. Dann aber drehte der Ägypter auf und machte drei Punkte in Folge. Es folgte ein wahrer Schlagabtausch bis zum 14:14. Den entscheidenden Treffer setzte dann der Weltranglistenerste. Das 14:15 war gleichbedeutend mit dem Viertelfinal-Aus des Deutschen, der nach dem vierten Platz in Tokio 2021 erneut nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte.
Gold für Südkorea und Hongkong
Für eine Medaille reichte es aber auch für den Ägypter Elsissy nicht. Nach einer Niederlage im Halbfinale gegen den Tunesier Fares Ferjani musste er sich im Kampf um Bronze dem Italiener Luigi Samele 12:15 geschlagen geben. Im Finale sicherte sich der Südkoreaner Sanguk Oh mit einem 15:11-Sieg gegen Fares die Goldmedaille. Der Tunesier dürfte aber auch mit Silber zufrieden gewesen sein.
Bei den Frauen stand am Samstag Degenfechten auf dem Programm. Gold sicherte sich Man Wai Vivian Kong aus Hongkong in einem hochdramatischen Finale. Gegen die Französin Auriane Mallo-Breton lag Kong bereits mit 1:7 hinten, rettete sich dann aber doch noch in die Verlängerung, in der ihr dann der entscheidende Treffer zum 13:12-Sieg gelang.
Auch das Duell um Bronze wurde erst in der Verlängerung entschieden. Dort setzte sich die Ungarin Eszter Muhari mit 15:14 gegen Nelli Differt aus Estland durch.
Fechten in spektakulärer Kulisse
Die Fechtbewerbe in Paris werden in einer spektakulären Kulisse ausgetragen. Im traditionsreichen Grand Palais, der extra für die Olympischen Spiele umfangreich saniert wurde und in den letzten drei Jahren nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war, sind die Fechtbahnen aufgebaut. Knapp 8.000 Zuschauer haben unter dem größten Glasdach Europas Platz.
Die Anlage der Fechter und Fechterinnen im Grand Palais in Paris.