Neu bei Olympia So funktioniert Breaking - Die Regeln
In Paris werden erstmals in der Olympia-Geschichte Medaillen im Breaking vergeben. Kunst trifft auf Athletik. Je 16 Männer und Frauen treten an.
B-Girls und B-Boys nennen sich die Teilnehmer der neuen olympischen Sportart, die wohl 2028 in Los Angeles schon wieder draußen sein wird, weil die Amerikaner Lacrosse und Flag Football bevorzugen.
Ausgetragen werden die zwei Wettbewerbe am 9. und 10. August auf der Place de la Concorde. Es gibt sogenannte Battles, bei denen immer zwei B-Girls und B-Boys gegeneinander antreten.
Zu vorher nicht bekannten Hip-Hop-Bässen des MC (Master of Ceremonies) werden spontan spektakuläre Elemente wie Windmühle, 6-Step und Freezes vorgeführt, akrobatische Tanzschritte, einarmige Handstände und Salti.
Jury und Wertung
Kampfrichter bewerten einen Battle nach Kriterien wie Musikalität, Technik, Schwierigkeitsgrad, Choreografie, Ausdruck und individueller Style. Die Juroren werden nach Erfahrung und ihrem Ansehen in der Szene ausgewählt. Es gibt also sehr subjektive Entscheidungen.
Bei Olympia in Paris wird zunächst eine Round Robin ausgetragen, in der jeder gegen jeden antritt. Daraus werden die Viertelfinal-Teilnehmer ermittelt. Bis zum Finale geht es im K.o.-Modus weiter.
Die wichtigsten Begriffe im Breaking
Das Vokabular ist speziell, hier ein paar wichtige Begriffe:
- B-Girls/B-Boys - Breaker würden sich selbst niemals als Breakdancer bezeichnen
- Top Rock - Tanz im Stehen, Einleitung des Tanzes
- Down Rock - Übergang vom Stehen zu Elementen, die am Boden ausgeführt werden
- Footwork - alle Elemente, die mit Händen und Füßen performt werden
- Power Move - Bewegungen, die die Athletik, Dynamik, Explosivität des Körpers hervorheben
- Be Kill - die Bewegungen der Tänzer verbinden sich komplett mit der Musik (auch: kill the music)
- Pose - eine Pose, die für jeden Breaker typisch ist
- Freeze - Bewegungen werden eingefroren, indem die Tänzer abrupt innehalten
- Cypher - eine Art Kreis von Zuschauern um die Fläche, auf der ein Breaker seine Moves zeigt
- Blow-up - ein spektakulärer Move, der von den Umstehenden gefeiert wird
Etikette: Keine Aggression, keine Wiederholungen, nicht biten!
Der aus einem urbanen Tanzstil entstandene Straßensport gilt als besonders fair. Es gibt eine Etikette - so sind aggressive Berührungen untereinander nicht erlaubt, die Breaker lassen ihre Moves sprechen. In einem Battle sollten Moves nicht wiederholt, höchstens abgewandelt werden.
Individualität und Einzigartigkeit sind in dem Sport am wichtigsten. Deshalb wollen B-Girls und B-Boys vor allem eigene Moves zeigen. Kopiert jemand einen fremden Style, wird das als "Biting" bezeichnet. Angezeigt wird es von Zuschauern oder anderen Tänzern durch ein Aufeinanderlegen der Unterarme vor der Brust.
Als führende Länder im Breaking gelten die USA, Frankreich und Japan.