Vor den Spielen in Paris Palästinenser fordern Olympia-Ausschluss Israels
Das Olympische Komitee Palästinas hat kurz vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris einen Ausschluss Israels gefordert. Der Verband veröffentlichte in den sozialen Medien einen Brief an den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach.
Vorwurf: Bruch des olympischen Friedens
Die Palästinenser werfen Israel darin angesichts des Gaza-Kriegs eine "systematische und anhaltende Verletzung der olympischen Charta" vor. Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.
Im folgenden Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zehntausende Palästinenser getötet. Die hohe Zahl ziviler Opfer und die humanitäre Katastrophe für die palästinensische Zivilbevölkerung haben international scharfe Kritik am Vorgehen Israels ausgelöst. Die Palästinenser werfen Israel unter anderem einen Bruch des olympischen Friedens vor.
Am Dienstag waren bei einem israelischen Drohnenangriff im Westjordanland nach Medienberichten fünf Palästinenser getötet worden. Zudem verwies das Komitee auf die Folgen des Konflikts für palästinensische Sportler, unter anderem seien 400 von ihnen getötet und zahlreiche Sportstätten zerstört worden.
IOC spricht von "friedliche Koexistenz" der beiden NOKs
Dschibril ar-Radschub, Präsident des Palästinensischen Olympischen Komitees, forderte bereits kürzlich den Ausschluss israelischer Athleten: "Die Israelis haben kein Recht, sich am Sport zu erfreuen, wenn sie ihn gleichzeitig anderen verweigern. Ganz klar: die Israelis sollten sanktioniert werden." Im Interview mit der ARD erwiderte die israelische NOK-Präsidentin Yael Arad, es sei "mehr als zynisch", den Ausschluss Israels zu verlangen. Seit dem 7. Oktober habe das Land "viel Vertrauen in die Menschlichkeit verloren." Das IOC betont auf Anfrage die "friedliche Koexistenz" der beiden Nationalen Olympischen Komitees Israels und Palästinas.
IOC-Präsident Bach hatte zuletzt mit Blick auf den Gaza-Krieg gesagt, Israels Status sei vor den Spielen nicht in Gefahr.