Reiten bei Olympia 2024 Guter Start für deutsche Dressur-Equipe durch Frederic Wandres
Dressurreiter Frederic Wandres hat der Dressur-Equipe am Dienstag (30.07.2024) in der Qualifikation einen guten Einstand in den olympischen Wettbewerb beschert. In Paris soll wieder Gold im Einzel und mit der Mannschaft her.
Der 37-jährige Wandres aus Hagen am Teutoburger Wald holte als erster deutscher Starter vor der prächtigen Kulisse am Schloss von Versailles mit seinem Hengst Bluetooth 76,118 Punkte. Damit sicherte er sich als Zweiter seiner Gruppe die Qualifikation für das Einzel-Finale am Sonntag (03.08.2024). Außerdem hielt er den Rückstand auf den britischen Reiter Carl Hester (Großbritannien) mit Fame (77,345) überschaubar.
Die Briten gelten in Paris als die größten deutschen Konkurrenten im Kampf um die Medaillen. An der Spitze des Klassements lag nach dem ersten Tag mit dem Start von 30 Paaren die Dänin Nanna Skodborg Merrald auf Zepter (78,028) vor der Niederländerin Dinja van Liere auf Hermes (77,764).
Wandres "sehr happy" mit Bluetooth
Wandres, der zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilnimmt, war bei Temperaturen um 30 Grad Celsius zufrieden mit seiner schweißtreibenden Premiere vor Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauern: "Die Atmosphäre war einzigartig. Bluetooth ist richtig aus sich rausgekommen. Als der Applaus aufkam, da wollte er sich so noch mehr präsentieren. Ich war sehr happy mit ihm." Zusammen mit seinem Pferd habe er eine gute Visitenkarte abgegeben. Im Grand Prix Special wolle man sich aber noch steigern.
Werth und Bredow-Werndl reiten am Mittwoch
Der Grand Prix bildet den ersten Teil des Wettstreits um die Mannschafts-Medaillen. Die besten zehn Teams qualifizieren sich für den Grand Prix Special am Samstag (03.08.2024, 10.00 Uhr). Die Einzelmedaillen werden in der Kür am Sonntag vergeben, für die sich 18 Reiterpaare qualifizieren.
Für Deutschland treten am Mittwoch (31.07.2024) noch die siebenmalige Olympiasiegerin Isabell Werth mit Wendy (11.25 Uhr) und Tokio-Doppelsiegerin Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera (15.20) auf das Viereck. Der Grand Prix findet wegen der insgesamt 60 Teilnehmenden an zwei Tagen statt.
In der Mannschaftsentscheidung peilt die deutsche Equipe den dritten Gold-Triumph nacheinander an. Seit 1984 in Los Angeles hatten die deutschen Dressur-Reiterinnen und Reiter stets Gold gewonnen, in London 2012 jedoch riss diese Serie, als die Gastgeber vor Deutschland gewannen.
Skandal um Britin Dujardin überschattet Wettbewerb
Bei den Briten war in diesem Jahr bei Olympia als Nummer eins eigentlich Charlotte Dujardin vorgesehen. Die dreimalige Olympiasiegerin wurde jedoch vor dem Olympia-Auftakt für ein halbes Jahr gesperrt, nachdem zuvor ein umstrittenes Video aufgetaucht war. Die Aufnahmen zeigen, wie Dujardin im Training einem Pferd wiederholt gegen die Hinterbeine schlägt.
Die deutschen Reiterinnen und Reiter reagierten entsetzt auf den Fall, sie fordern Konsequenzen.