Kopfballstärke als "Waffe" DFB-Frauen glauben an Sieg gegen Topfavorit USA
Im zweiten Gruppenspiel treffen die deutschen Fußballerinnen auf den Topfavoriten USA. Bundestrainer Horst Hrubesch bleibt trotz der schlechten Bilanz gegen den Rekord-Olympiasieger gelassen und will den Einzug in die K.o.-Runde klarmachen.
Nur drei Tage nach dem 3:0-Erfolg im Auftaktmatch gegen Australien wartet auf die DFB-Frauen "ein richtiges Brett". Im zweiten Gruppenspiel in Marseille geht's für die DFB-Frauen heute Abend (21 Uhr/sportschau.de) gegen den viermaligen Olympiasieger USA. "Es ist der stärkste Gruppengegner und generell ein Topfavorit für das Turnier", sagt Stürmerin Lea Schüller. Trotzdem will das Team von Horst Hrubesch "mit breiter Brust hinfahren und versuchen, das Spiel zu bestimmen", kündigt der 73-Jährige im Sportschau-Interview an. "Dann werden wir sehen, wer letzten Endes als Sieger vom Platz geht."
Mit einem Sieg hätte Deutschland den Einzug ins Viertelfinale bereits sicher. Dass die Statistik dabei gegen das DFB-Team spricht (nur fünf Siege in 37 Partien gegen die USA), interessiert Hrubesch "überhaupt nicht". "Wir haben uns auf die USA vorbereitet und wir werden das Spiel so nehmen, wie wir uns das jetzt heute vorstellen".
USA hat Stärken "definitiv in der Offensive"
Das deutsche Team rechnet dabei vor allem mit "physisch starken" Amerikanerinnen, die ihre Stärken "definitiv in der Offensive" haben. Die haben die US-Amerikanerinnen mit ihrer neuen Trainerin Emma Hayes bereits beim 3:0-Erfolg im Auftaktspiel gegen Sambia unter Beweis gestellt. "Da müssen wir als Mannschaft Kompaktheit in unser Spiel bekommen, dass wir ihnen möglichst wenig Raum geben und sie ihre Schnelligkeit nicht ausspielen können", sagt Verteidigerin Kathrin Hendrich.
Ihre Mannschaft müsse sich aber keineswegs verstecken, denn "wir haben natürlich auch unsere schnellen Blitze vorne. Die müssen wir auch möglichst gut einsetzen und dann sind wir auf jeden Fall nicht chancenlos“, so die 76-fache Nationalspielerin.
Kopfballstärke: Die "Waffe" der DFB-Frauen
Neben der Schnelligkeit setzt Deutschland besonders auf die eigene Kopfballstärke: Im Spiel gegen Australien erzielten Marina Hegering und Lea Schüller die ersten beiden Treffer jeweils nach einer Ecke per Kopf. "Wir sind bei Standards gefährlich", sagt Hrubesch, "wir können aber auf der anderen Seite - wegen unserer Kopfballstärke - auch Standards verhindern und das ist ja letztendlich für uns eine Waffe."
Diese Stärken will Deutschland nun auch gegen USA unter Beweis stellen und endlich mal wieder in einen Pflichtspiel gegen die US-Ladies gewinnen. Verzichten muss der Bundestrainer dabei auf Sarai Linder. Die Linksverteidigerin fällt wegen einer Erkältung aus. Für sie rückt Felicitas Rauch in den 18er-Kader nach.
Davon lassen sich die DFB-Frauen aber nicht beirren, denn "jetzt heißt es: alles abzurufen und auf den Platz zu bringen, was wir können", kündigt Hendrich an. Dann könne es auch mit einem Sieg gegen das "weltbeste Team" klappen. Statistik hin oder her.