Nach Drohnen-Spionage Kanada legt Einspruch gegen Punktabzug ein
Kanada hat gegen den Abzug von sechs Punkten im olympischen Frauenfußball-Turnier wegen der Spionagevorfälle mit einer Drohne beim Internationalen Sportgerichtshof Einspruch eingelegt.
Am Montag (29.07.2024) verkündete das Kanadische NOK und der Verband Canada Soccer, dass man vor die Ad-Hoc-Kommission des Internationalen Sportgerichtshofs CAS gezogen ist, um das Urteil des Fußball-Weltverbandes FIFA rückgängig zu machen oder abzumildern.
Cheftrainerin Priestman ein Jahr gesperrt
Neben dem Punktabzug wurden Nationaltrainerin Bev Priestman, Assistentin Jasmine Mander und Videoanalyst Joseph Lombardi jeweils für ein Jahr von allen Fußball-Aktivitäten gesperrt. Der kanadische Verband muss zudem eine Strafe von 200.000 Franken (rund 208.000 Euro) bezahlen. Der Weltverband FIFA hatte die empfindliche Strafe nach einer Bewertung durch die eigene Berufungskommission verkündet.
"Die Antragsteller beantragen (...) eine Entscheidung über die Aufhebung oder Reduzierung des Punkteabzugs", teilte der CAS mit. Zugleich offenbarte er, dass die Kanadier sich nicht gegen die einjährige Sperre gegen Cheftrainerin Priestman wehren. Eine Anhörung der betroffenen Parteien soll am Dienstag stattfinden, eine endgültige Entscheidung dann am Mittwoch gegen Mittag vorliegen.
Chancen auf Weiterkommen deutlich geschrumpft
Durch den Punktabzug steht Kanada in der Vorrundengruppe A bei minus drei Zählern. Sollte der Goldmedaillengewinnerinnen von Tokio 2021 mit seinem Einspruch scheitern, hätte man nur noch geringe Chancen auf das Weiterkommen.
Vor der kanadischen Auftaktpartie bei den Sommerspielen gegen Neuseeland (2:1) hatte es einen Skandal gegeben, weil zweimal eine Drohne beim gegnerischen Training eingesetzt worden war. Das bestätigte Kanadas Olympisches Komitee. Priestman, Mander und Lombardi wurden suspendiert. Die Kanadier und auch Priestman persönlich baten um Entschuldigung.